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Zuwachs für die Notfallseelsorge im Kreis Warendorf

, Kreisdekanat Warendorf

Wenn sie gebraucht werden, sind sie da. Egal, ob Tag oder Nacht. Im Kreisdekanat Warendorf gibt es derzeit 33 Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger. Im Rahmen eines Frühlingsfestes am 18. April wurden zwei weitere für den ehrenamtlichen Dienst beauftragt, drei Notfallseelsorger aus anderen Systemen wurden bedingt durch Stellenwechsel oder Umzug aufgenommen.

„Wir freuen uns, dass die Notfallseelsorge im Kreis Warendorf immer mehr an Professionalität und Menschlichkeit gewinnt“, sagte Pfarrerin Alexandra Hippchen, evangelische Notfallseelsorgekoordinatorin für den Kreis Warendorf. Gemeinsam mit Pfarrer Thomas Linsen aus Neubeckum gestaltete sie eine ökumenische Andacht im Bürgerhaus Freckenhorst, zu der auch Vertreter von Polizei und Feuerwehr gekommen waren. Die Situation bei Einsätzen sei häufig schwer und bedrückend, betonte sie, die Seelsorgearbeit befriedige aber auch, denn: „Wir wissen, dass es ohne uns vielleicht schlimmer geworden wäre.“ Die Betroffenen stünden unmittelbar nach der schrecklichen Nachricht vom Verlust eines geliebten Menschen oftmals unter Schock, die Trauer setze erst später ein. Zuhören, schweigen, eine Umarmung, wenn gewollt – das sei die Aufgabe der Notfallseelsorger in den ersten Stunden. „Wenn es gut läuft, gelingt es uns, Trauerwege zu eröffnen“, weiß Hippchen.

Neu beauftragt für den Dienst als Notfallseelsorger wurden Magdalena Kofoth aus Freckenhorst und Frank Nagel aus Beckum. Beide haben bereits vor rund einem Jahr die eineinhalb jährige Ausbildung beendet, die ersten Einsätze liegen schon hinter ihnen. „Man lebt einen Augenblick lang mit jemand anderem, erlebt die Trauer, den Schmerz und muss gemeinsam versuchen, eine erste Lösung zu finden“, berichtet Kofoth. Jeder Einsatz sei anders, selten wisse man mehr als zwei, drei Stichworte zur Situation: „Offen sein und auf das reagieren können, was man vorfindet, ist wichtig“, sagt die 53-Jährige. 

In den Kreis Warendorf haben Sandra Kleiter-Tümmers aus Beckum, Pfarrer Rainer Hermes aus Warendorf-Milte und Pfarrer Cornelius Bury aus Warendorf gewechselt. Das Frühlingsfest nutzten die Verantwortlichen außerdem, um drei Pfarrer aus dem Dienst der Rufbereitschaft zu verabschieden. Mit einem Präsent dankten Pfarrerin Hippchen und Michael Spanke, katholischer Notfallseelsorgekoordinator, Pater Herman Joseph Schwerbrock aus Ahlen, Pfarrer Norbert Ketteler aus Sassenberg-Füchtorf und Pfarrer Adalbert Hoffmann aus Telgte für ihren Einsatz.

In den Münsterlandkreisen wird die Notfallseelsorge von evangelischer und katholischer Kirche in ökumenischer Gemeinschaft getragen. 

Ann-Christin Ladermann