Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Ein Geflüchteter erzählt

, Bistum Münster, Kreisdekanat Steinfurt

Fast zwei Jahre ist es her, dass das Leben von Ivan Kozak komplett auf den Kopf gestellt wurde. Als russische Truppen die Ukraine angriffen, blieb der heute 19-Jährige noch zwei Wochen zu Hause. Doch der Krieg rückte näher und Kozak floh – zunächst in die Westukraine, dann zu seiner Tante nach Altenberge. Zusammen mit Mariya Sharko, die ebenfalls aus der Ukraine stammt und in der Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster arbeitet, ist er zu Gast in der neuen Folge des Bistumspodcast „kannste glauben“.

„Ich konnte mir damals gar nicht vorstellen, dass ich fast zwei Jahre in Deutschland leben würde“, sagt Kozak im Gespräch mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann. Mittlerweile hat er sich gut eingelebt, hat die deutsche Sprache gelernt und schmiedet Pläne für die Zukunft – erst einmal in Deutschland. „Ich würde gerne Grafikdesign studieren“, sagt er. Trotz allem bleibt seine Familie zerrissen. Während Ivan mit seiner Mutter in Altenberge lebt, sind sein Vater und seine Oma in Kiew. Der 19-Jährige erzählt, wie es ist, mit der Sorge um die Verwandten in der Ukraine zu leben und wie unterschiedlich er und seine Mutter mit den täglichen Nachrichten umgehen. Die Sorgen kennt auch Mariya Sharko. Ihr Bruder lebt in ihrem Elternhaus in Lwiw. „Kurz vor Silvester ist in der Nähe des Hauses eine Rakete eingeschlagen“, sagt sie. „ich mache mir vermehrt Sorgen.“ 

Gleichzeitig lernen die Menschen in der Ukraine mit dem Krieg zu leben. In Charkiw werde derzeit beispielsweise eine unterirdische Schule gebaut. „Es ist grausam, dass man die Zukunft der Kinder mit dem Krieg plant“, sagt Sharko. Sharko und Kozak sprechen in der gut halbstündigen Folge auch über die Unterstützung Deutschlands und den Stand der Integration aus ihrer Sicht. Ihr Wunsch für das neue Jahr: Frieden.  

Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Mariya Sharko und Ivan Kozak ist hier abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, Youtube und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.

Lara Bergjohann