Wer sich offen und selbstbewusst zur eigenen Macht und Gewalt bekennt, ist eher verdächtig denn en vogue – heißt es ja nicht umsonst im Magnifikat:
„Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ (LK 1,51f).
Dumm ist nur, dass es faktisch ohne Macht und Gewalt auch nicht recht funktionieren will, denn ohne die beiden gibt es weder Gestaltungs- bzw. Veränderungsmacht noch Amtsgewalt. Und ob Gott dereinst zufrieden ist, wenn man sich auf Magnifikat beruft, um das Relativieren der eigenen Macht und Gewalt zu rechtfertigen, sei mal dahingestellt. Gleichzeitig ist klar, dass beide Begriffe hoch ambivalent sind. Besonders deshalb ist das intensive Beschäftigen mit der „Macht-“ und „Gewaltthematik“ in der Kirche nicht nur im Kontext veränderter Leitungs- und Verantwortungszuschreibungen sondern auch im Blick auf ihre Instrumentalisierungsgefahr von höchster Bedeutung, womit man mitten im Feld der Prävention sexualisierter Gewalt ist. Genau das soll in dieser Veranstaltung durch eine intensive Auseinandersetzung mit diesen beiden Begriffen in Verbindung mit der eigenen Person und Rolle auf der Interaktions- und Institutionsebene geschehen.
Zielgruppe Priester, Diakone, Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten
Referent Dr. Florian Kleeberg