Pfarrei St. Josef Münster-Süd erhält Umweltpreis für ökofaires Engagement

Statt fair, jetzt ökofair

Die Preisträger des Umweltpreises der Stadt Münster

Die Preisträger des Umweltpreises der Stadt Münster, darunter auch die ökofaire Steuerungsgruppe der Pfarrei St. Josef Münster-Süd, bei der Verleihung im Münsteraner Rathaus.

© Stadt Münster

Die Spannung war groß, am 14. November wurde das Geheimnis im Münsteraner Rathaus gelüftet, wer mit dem alle zwei Jahre ausgelobten Umweltpreis der Stadt Münster ausgezeichnet wird: 66 Bewerbungen aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Bildung waren eingegangen, die Jury unter Vorsitz von Stadtrat Matthias Peck wählte drei Preisträger aus, vergab vier Sonderpreise und einen Förderpreis. Der zweite Preis ging an die Pfarrei St. Joseph Münster-Süd mit den Teilgemeinden St. Antonius, Heilig Geist und St. Joseph für ihr Engagement als Ökofaire Gemeinde verliehen bekommen. Die Pfarrei nimmt an der bistumsweiten Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ teil.

Besonders beeindruckt hat die Jury, dass sich die gesamte Pfarrei mit ihren Pfarrbüros, Kitas, ihrem Familienzentrum, ihren Jugendgruppen und zahlreichen anderen Gruppen bis hin zum Kirchenvorstand und Pfarreirat sowohl vor Ort als auch weltweit für eine bessere und gerechtere Welt engagiert. „Fairen Handel gibt es bei uns schon seit Jahren. Aber die Verbindung mit ökologischen Aspekten ist neu“, betonte Udo Schonhoff bei der Preisverleihung. „Die ganze Pfarrei hat sich auf den Weg gemacht. Alle sind im Boot und unterstützen fairen Handel. Und alles, was wir anschaffen, kommt auch unter ökologischen Gesichtspunkten auf den Prüfstand“, skizzierte ein Mitglied der ökofairen Steuerungsgruppe der Pfarrei ihr wichtigstes Anliegen. Mit ihrer Begeisterung steckt die Gruppe alle an. Mittlerweile „sei das Ganze fast ein Selbstläufer“, hieß es, auch wenn immer wieder erklärt werden müsse, warum ökofair eingekauft werde und warum ökofaire Produkte oft etwas teurer seien.

Nachdem die Pfarrei Level eins der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ erreicht habe, wolle sie jetzt mit Level zwei systematisch den gesamten Pfarreibetrieb auf seine ökofaire Ausrichtung prüfen und beispielsweise langfristig das Energiemanagement mit entsprechenden Dämmmaßnahmen und einer Verbesserung der Heizungsanlagen optimieren. Nach dem Motto, vorbildlich handeln und andere mitnehmen, will die Steuerungsgruppe aber auch andere Gemeinden und Einrichtungen davon überzeugen, sich ökofair auszurichten.

In seiner Laudatio lobte Ratsherr Hans Varnhagen als Vertreter der elfköpfigen Jury insbesondere, dass die Pfarrei St. Joseph Münster-Süd auch die Umweltprobleme in anderen Teilen der Welt aktiv begleitet.

Das Haus vom Guten Hirten in Münster, getragen von den Schwestern vom Guten Hirten, wurde mit dem Sonderpreis für umweltbewusste und nachhaltige Nachbarschaft ausgezeichnet. Der dortige „Ska-Treff“ baut und betreut neben vielen anderen Aktivitäten im Stadtgebiet von Münster die so genannten Giveboxen. In die kleinen Holzhäuschen können Bücher, Kleidung und andere Dinge hineingelegt werden. Im Gegenzug können sich die Besucher an dem dort hinterlegten Fundus bedienen. Auch vor der Kirche St. Joseph steht eine solche Givebox.

Den ersten Preis erhielt das Aktionsbündnis „Fossil free Münster“. Die Mitglieder haben erreicht, dass die Stadt Münster und die Universität Münster kein Geld mehr in Kohle, Gas und Öl investieren. Weitere ausgezeichnete Projekte engagieren sich gegen Plastikmüll, gegen Lebensmittelverschwendung, für einen Secondhandladen in einer Gesamtschule, für das Teilen von Autos und Elektro-Lastenfahrrädern und für Urban Gardening.

Text: Karola Wiedemann