Gesprächskreis für verwaiste Eltern

, Stadtdekanat Münster

Es ist ein schwerer Verlust, den Eltern verarbeiten müssen, wenn ein Kind stirbt. Das Haus der Familie und die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) in Münster möchten betroffene Eltern auf diesem Weg begleiten. Seit vielen Jahren bieten die beiden Bistumseinrichtungen einen Gesprächskreis für verwaiste Eltern an, der nächste beginnt am Mittwoch, 1. September. 

Elisabeth Frenke und Andreas Schmidt leiten den Gesprächskreis für verwaiste Eltern, den die Ehe-, Familien- und Lebensberatung und das Haus der Familie in Münster anbieten.

© Bistum Münster

„Es geht darum, Menschen miteinander in den Austausch zu bringen, die das gleiche Schicksal ereilt hat“, erklärt Elisabeth Frenke, Pastoralreferentin und EFL-Beraterin, die den Kursus zusammen mit Andreas Schmidt, Gestalttherapeut und Sozialarbeiter, leitet. Dabei spiele es keine Rolle, ob das verstorbene Kind drei Jahre alt oder schon erwachsen war. „Das Verbindende ist die Trauer um ein Kind“, betont Frenke. Lediglich für Eltern, die ein Kind in der Schwangerschaft oder bei der Geburt verloren haben, bietet das Haus der Familie den gesonderten Gesprächskreis „Ein Hauch von Leben“ an. 

Verständnisvolles Zuhören, Raum für Emotionen, Begegnung mit anderen Betroffenen – all das finden Eltern bei dem kostenfreien Angebot, das von der Schober-Stiftung in Münster unterstützt wird. „Wir sprechen über die verstorbenen Kinder, über Rituale, die Eltern und Familien für sich schaffen können, und bieten Raum für den Austausch über die Reaktionen der Umwelt“, erklärt Schmidt. Aus seiner langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Trauernden weiß er, dass der Tod eines Kindes isolieren kann. „In der Regel hat niemand aus dem persönlichen Umfeld das gleiche erlebt. Im Gesprächskreis fühlen sich Eltern dagegen durch die Begegnung mit anderen oft verstanden“, verdeutlicht Schmidt.

Den beiden Beratern ist es ein Anliegen, die Eltern dabei zu unterstützen, diesen Verlust in den Alltag und das Leben zu integrieren. „Dabei spielt auch die Partnerschaft eine Rolle, die sich nach einer solchen Erfahrung verändert“, sagt Elisabeth Frenke. Der Gesprächskreis biete die Möglichkeit, sich als Partnerin und Partner gegenseitig zuzuhören. 

Ursula Demmel, Leiterin der EFL-Beratungsstelle, und Edith Thier, Leiterin des Hauses der Familie, freuen sich über die etablierte Kooperation. Bewusst sei der Gesprächskreis auf fünf feste Termine angelegt, damit es einen gemeinsamen Start und ein gemeinsames Ende gibt. Der Gesprächskreis beginnt am Mittwoch, 1. September, und endet am Mittwoch, 15. Dezember, und dauert jeweils von 19 bis 21 Uhr. Weitere Gesprächskreise sind für 2022 geplant. Für ein Vorgespräch können sich Interessierte telefonisch unter 0251 / 418660 im Haus der Familie melden, wo der Kontakt zu den Trauerbegleitern vermittelt wird. 

Ann-Christin Ladermann

 

Flyer "Gesprächskreis Verwaiste Eltern"