Gocher Pfarrei informiert über Missbrauchsvorwurf

, Kreisdekanat Kleve

In der katholischen Pfarrei St. Arnold Janssen, Goch, sind beim derzeit leitenden Pfarrer Pater Manfred Krause vor einigen Wochen Hinweise eingegangen, nach denen ein früher dort tätiger Priester (Pater Th.) grenzverletzendes sexualisiertes Verhalten gegenüber jungen Mädchen gezeigt haben soll. Der Priester verstarb Anfang 1980. Er war in der damaligen Pfarrei Maria Magdalena von 1955 bis 1980 als Kaplan tätig und unter anderem Präses der Kolpingfamilie. 

Bei Pfarrer Krause meldete sich eine Frau, die von persönlichen Erlebnissen in dieser Hinsicht berichtete. Unabhängig von diesem ersten Hinweis meldete sich wenig später eine andere Frau, die ebenfalls konkrete Vorwürfe gegen Pater Th. vorbrachte. Sie berichtete, der verstorbene Priester sei seinerzeit mehrere Wochen nicht mehr in der Pfarrei tätig gewesen, nachdem ihre Eltern den damals verantwortlichen leitenden Pfarrer in der Sache angesprochen hatten.

Außerdem berichtete Pfarrer Krause, der nach Bekanntwerden des Sachverhalts unmittelbar die Interventionsstelle beim Bistum Münster eingebunden hat, dass es weitere Hinweise in der Pfarrei gäbe. Sie gingen in eine ähnliche Richtung und bestätigten die Hinweise der Frauen. Bei der Interventionsstelle war Anfang 2023 ein Hinweis eingegangen. Dieser war aber so unklar, dass man damit nichts anfangen konnte – weder mit Blick auf einen konkreten Sachverhalt noch auf einen Priester. Die Person, die seinerzeit den Hinweis an das Bistum gegeben hat, ist dem Pfarrer bekannt. Er konnte im Gespräch mit der Interventionsstelle diese Meldung einordnen.

Der Interventionsbeauftragte des Bistums hat in der Folge Kontakt zum Orden aufgenommen, dem der verstorbene Priester angehörte und der heute in Deutschland keine Niederlassung mehr betreibt. Von dort kam die Antwort, dass man über Übergriffe oder dergleichen nichts weiß. Der verstorbene Priester hatte zudem Kontakt zum Kinderheim Anna-Stift in Goch. Dort machte Pfarrer Krause die Hinweise bekannt. Konkrete Opfer haben sich bisher dort nicht gemeldet.

Pfarrer Krause hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe den Kirchenvorstand der Pfarrei unterrichten. Jetzt ist es der Wunsch der Pfarrei, diesen Sachverhalt öffentlich zu machen, ein Wunsch, den die Verantwortlichen im Anna-Stift unterstützen.

Sollte es weitere Betroffene geben, so können sich diese melden:

Für die Pfarrei bei
Pfarrer P. Manfred Krause (0162 27 66 156)
Eva Strebel (0176 9312 9784)

Für das Anna-Stift bei Sabine Voß (02823 256021)
Udo Heiming (01757228065)

Beim Bistum Münster bei einer der Ansprechpersonen.