Das Fest der Grundsteinlegung, sagt Köppen, solle kein Fest der Steine sein, sondern ein Fest das die Haltung des Füreinander da seins, die Liebe, feiere, lebe und bezeuge. „Denn keinen anderen Grund kann jemand legen, als der, der gelegt ist: Jesus Christus“, zitiert er in seiner Predigt einen Vers aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther (1 Kor 3,11) und sagt weiter: „Nicht Mauern tragen uns, sondern Gott.“ Das Domkapitel habe sich entschlossen, aufmerksam zu machen auf die lebendigen Steine des Glaubens mit Christus als Grundstein, als Fundament.
Hochaltar im Westwerk präsentiert den Glanz der Heiligen
, Bistum Münster
„Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen“, ruft Dompropst Hans-Bernd Köppen den Menschen im St.-Paulus-Dom Münster zu, die gekommen sind, um die Enthüllung des Domschatzes auf dem Hochaltar im Westwerk des Gotteshauses mitzuerleben. Dort werden anlässlich des Domjubiläums 800 Jahre Grundsteinlegung erstmals seit 2014 und noch bis Sonntag, 6. Juli, Teile des Domschatzes ausgestellt.
Goldglänzend prachtvoll präsentiert sich der Hochaltar im Westwerk des Doms, als der Dompropst und Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers den schwarzen Vorhand beiseite ziehen. Zahlreiche Besucher zücken ihre Handys und halten den Glanz auf Foto und Video fest, andächtig hält die Gottesdienstgemeinde einen Moment inne.
Auf unterschiedlichen Ebenen sind Teile des kostbaren Domschatzes zu sehen: Auf der obersten Ebene sind Büsten biblischer Propheten zu sehen, entstanden im 14. Jahrhundert. Nach biblischem Zeugnis halten sie die Hoffnung auf Gottes Lenkung der Geschichte und die Erwartung seines Heils wach. Die mittlere Ebene zeigt Apostelfiguren aus dem 14. Jahrhunderts, in deren Mitte die Gottesmutter Maria aus dem 13. Jahrhundert thront, und auch Reliquienkreuz aus dem 12. Jahrhundert zu sehen ist. Diese Ebene markiert die mit der Sendung Jesu Christi angebrochene „Fülle der Zeiten“. Die untere Ebene schließlich wartet auf mit Reliquiaren unterschiedlicher Heiliger in beeindruckend kostbaren Gefäßen und Behältnissen – angefangen mit Paulus, dem Namenspatron des Doms, sowie zahlreicher Heiliger aus der Geschichte des Bistums Münster.
Einen ausführlichen Text zum extra für den Domschatz 1622 geschaffenen Hochaltar von Gerhard Gröninger finden Sie ebenfalls auf unserer Internetseite: „Ein Blick ins himmlische Jerusalem“ (Autor: Dr. Klaus Winterkamp).
Julia Geppert
Fotos: Achim Pohl