Wahl-Mexikaner aus Xanten zu Gast im Podcast „kannste glauben“

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Seit 15 Jahren lebt Gregor Schäpers aus Xanten in der Halbwüste Mexikos. In einem kleinen Dorf, etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, baut er sogenannte Scheffler-Reflektoren, damit Unternehmen mit Solarenergie kochen und backen können. Seine Werkstatt wird vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und vom Bistum Münster gefördert. Anlässlich der bundesweiten Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion am Sonntag, 28. November, in Münster ist Schäpers zu Gast bei „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums. In der knapp halbstündigen Folge erzählt der Niederrheiner von seinen Visionen, warum viele Menschen in Mexiko vom Land in die Städte ziehen und was Hilfsprojekte von Adveniat bewirken.

Gregor Schäpers aus Mexiko ist anlässlich der Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion zu Gast in der neuen Episode von „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums Münster.

© privat

„Als ich hier hingezogen bin, gab es keine jungen Männer und keine jungen Frauen in meinem Alter“, berichtet Schäpers. Größtenteils seien diese illegal in die USA gezogen, um dort zu arbeiten und Geld zu verdienen, aber auch die größeren Städte in Mexiko seien Ziel der jungen Menschen gewesen – bis heute. „Die Landflucht war und ist ein prägendes Thema, weil die Landwirtschaft einen schweren Stand hat hier in Mexiko“, verdeutlicht er. 

In Lateinamerika sind in den vergangenen Jahrzehnten riesige Metropolen entstanden. 80 Prozent der Menschen leben schon jetzt in Städten. Viele ziehen auf der Suche nach Arbeit und Zukunftschancen aus ihren dörflichen Gemeinschaften in die urbanen Ballungsräume – allzu oft wird ihre Hoffnung auf ein besseres Leben enttäuscht. Armut und Gewalt ausgeliefert, leben sie an den Rändern der Städte. Adveniat unterstützt diese Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, mit Hilfsprojekten. Die jährliche Spendenaktion zu Weihnachten steht in diesem Jahr unter der Überschrift „ÜberLeben in der Stadt“.

Im Podcast „kannste glauben“ berichtet Schäpers, der nach einem Freiwilligendienst in Mexiko dort seine neue Heimat gefunden, geheiratet und eine Familie gegründet hat, außerdem von seiner Arbeit auf dem Land, wo traditionell Agaven angebaut werden. Diese brauchten zwar etwa acht Jahre bis sie geerntet werden könnten, dann aber habe man über vier bis sieben Monate täglich einige Liter Saft zur Verfügung. Dieser Agavensaft werde mit Dampf aus großen, selbst gefertigten Solarreflektoren zu Agavendicksaft weiterverarbeitet. Um mehr Agavenbauern den täglichen Absatz ihres Saftes zu garantieren, würden gerade die Solaranlagen und ihre Produktionsstätten erweitert. „Das ist eine Win-Win-Situation“, beschreibt Schäpers sein Projekt. „Wir nutzen die Sonnenenergie, von der wir hier viel haben, bringen damit die grünen Technologien weiter voran, und die Menschen hier vor Ort können so ihre traditionelle Landwirtschaft weiter betreiben.“

Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Gregor Schäpers ist im Internet auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.

Ann-Christin Ladermann