Gemeinsam auf dem Weg zu öko-fairen Pfarreien

Der Auftakt ist gelungen und der erste Schritt getan: Aus fast allen Pfarreien des Stadtdekanats Münster waren am 16. Mai Haupt- und Ehrenamtliche der Einladung der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit des Stadtdekanats in die Jugendkirche Münster gefolgt. Ihr Ziel: die Auszeichnung durch Münsters Bischof Dr. Felix Genn im Frühjahr 2023 als „Ökofaire Pfarreien nach Level 1“ des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“. 

„Wenn man erst mal Lust bekommen hat, will man vielleicht auch mehr. Man kann klein anfangen und dann der Energie folgen, die sich in der Pfarrei entfaltet“, erklärte beim Prozessauftakt Hans-Georg Hollenhorst aus der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit und beim Bischöflichen Generalvikariat zuständig für pastorale Fragen, wie der Einstieg in das Umweltmanagementsystem gelingen kann. Imke Sievers, ebenfalls Mitglied der Steuerungsgruppe und Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Joseph Münster-Süd, ermunterte ebenfalls die Anwesenden, erstmal alles zu sammeln, was schon in Sachen ökofair passiert und dann zu schauen, wo Mitglieder und Mitarbeitende der Pfarrei Lust haben, hinzuschauen und anzupacken. Umsetzen was niemand will, frustriere unnötig, ist ihr Credo. 

Dabei weiß sie, wovon sie spricht. Ihre Pfarrei ist Vorreiterin und bereits seit 2018 als „Ökofaire Pfarrei nach Level 1“ ausgezeichnet. St. Joseph Münster-Süd steuert mittlerweile Level 2 an. Auch Udo Schonhoff aus der Ökofairen Steuerungsgruppe der Pfarrei berichtete: „Wenn man erstmal angefangen hat, sich gezielt ökofair auszurichten, nimmt man sich dafür immer mehr Bereiche vor.“ So richtet die Pfarrei derzeit ihren Blick auf die Mobilität ihrer Mitarbeitenden und prüft, inwieweit beispielsweise Lastenräder und Carsharing genutzt werden können. Bei der Sanierung der Josephskirche werden die Fliesen aufgenommen und wieder verbaut. Bei Ausschreibungen werden ökologische Kriterien integriert. Außerdem möchte die Pfarrei eine Photovoltaikanlage anschaffen. „Wenn sich die Anlage amortisiert hat, wollen wir die Erträge zweckgebunden für weitere ökologische Projekte einsetzen“, erklärt Udo Schonhoff. 
 

(von links) Hans-Georg Hollenhorst, Joana Deister, Reinhard Kemper, Sebastian Reimann, Imke Sievers und Thomas Hußmann haben zum Prozessauftakt in die Jugendkirche Münster eingeladen.

(von links) Hans-Georg Hollenhorst, Joana Deister, Reinhard Kemper, Sebastian Reimann, Imke Sievers und Thomas Hußmann haben zum Prozessauftakt in die Jugendkirche Münster eingeladen

© Karola Wiedemann

Am Anfang der Auszeichnung als ökofaire Pfarrei stehe der Beschluss der Gremien, informierte Sebastian Reimann, Geschäftsführer beim Stadtdekanat Münster, und präsentierte beim Auftakt eine Vorlage für diesen Beschluss. Joana Deister, vom Multiplikatorenteam Zukunft einkaufen als Fachberaterin Mitglied der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit, stellte die Anforderungen für die Auszeichnungen vor. Die Pfarrei müsse sich zu mindestens sechs ökofairen Kriterien, wie beispielsweise der Nutzung von Ökostrom oder von fair gehandelten Blumen, verpflichten und dies veröffentlichen.

Innovativ ist auch für die Kampagne „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“, dass sich eine ganze Region, hier das Stadtdekanat Münster, pfarreiübergreifend auf den Weg macht und in weiteren Schritten die Auszeichnung ansteuert. „Wir können uns dabei austauschen und bereichern“, benannte Imke Sievers eine gewinnbringende Seite des Vorgehens und hat auch schon eine konkrete Idee, die nur im Verbund umzusetzen ist, um bei einem Hersteller eine ausreichende Menge bestellen zu können: Ökohostien aus biologisch erzeugtem Mehl. 

Weitere Informationen zur Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gibt es im Internet auf www.bistum-muenster.de/zukunft einkaufen 

Karola Wiedemann