Wenn's hakt. Erzieherische Herausforderungen annehmen - "Kirche und Schule"- Ausgabe September 2019

„Kirche und Schule“ September 2019

„Ausgangspunkt und Maßstab für die erzieherischen Bemühungen an katholischen Schulen ist die Achtung vor der Freiheit und Würde, die jedem Menschen als Geschöpf und Ebenbild Gottes zukommt". Soweit das Leitbild für die katholischen Schulen im Bistum Münster. Doch was, „wenn’s hakt"? Die Zunahme des Beratungsbedarfes, insbesondere im psychosozialen Bereich, war Anlass dafür, dass sich die Schulleiterjahrestagung des Bistums Münster im letzten Jahr mit erzieherischen Herausforderungen beschäftigte. Die vorliegende Ausgabe von Kirche und Schule greift Anstöße der Tagung auf und dokumentiert Lösungswege.

Das eindrucksvolle Beispiel einer Schule, die engmaschige Strukturen aufgebaut hat, um im Alltag mit herausforderndem Schülerverhalten umzugehen, schildert der Beitrag von Dr. Ulrike Becker. Der zweite Beitrag unter der Rubrik „Schwerpunkt" geht vom Erleben des Lehrers/der Lehrerin aus. Michael Wedding macht auf Unterstützungspotentiale von Supervision aufmerksam und rät: ausprobieren!

Auch die Beiträge unter der Rubrik „Beispiel" können als ermutigende Hinweise darauf gelesen werden, wie man erzieherische Herausforderungen annehmen kann. Die Idee des Lerncoachings wird als Möglichkeit vorgestellt, im Rahmen einer veränderten Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden, die Selbstverantwortlichkeit und Leistungsbereitschaft von Schüler/innen zu stärken. Die Perspektiven von Schulpsychologin und Sozialarbeiterinnen liefern weitere Hinweise auf produktive Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Schüler/innen, deren Verhalten zunächst als herausfordernd erlebt wird.

Schließlich dokumentieren die Erfahrungen des Fürstenberg-Gymnasiums Recke, wie ein gesamtes Kollegium systematisch und kontinuierlich am professionellen Umgang mit pädagogischen Herausforderungen arbeiten kann.

Christliches Menschenbild und eine entsprechende pädagogische Haltung als Basis pädagogischer Professionalität verstehen sich auch an katholischen Schulen nicht von selbst. Sie benötigen regelmäßige Pflege durch Elemente von Eigenreflexion und Verständigung der pädagogisch Handelnden untereinander. Besonders fruchtbar wird dies, wenn eine Zusammenarbeit mit Schulseelsorge, Schulsozialarbeit, schulpsychologischer Beratung und weiteren außerschulischen Trägern von Beratung gelingt.