Aufarbeitung

Eine der wichtigsten Aufgaben für das Bistum Münster im Zusammenhang mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs ist neben der Vorlage eines Untersuchungsberichtes ist, dass es eine Aufarbeitung geben muss. Dieser Verpflichtung will sich das Bistum stellen. Auf dieser Seite sollen nach und nach die Informationen eingestellt werden, die mit dieser Aufgabe zusammenhängen, zum Beispiel die Einrichtung einer Aufarbeitungskommission.

Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Münster

Alle Bistümer haben sich verpflichtet, eine unabhängige Aufarbeitung des Themas Umgang mit dem sexuellen Missbrauch im jeweiligen Bistum anzugehen.
Im Bistum Münster wird es dazu eine eigene Unabhängige Aufarbeitungskommission  (UAK) geben. Die entsprechende Ankündigung dazu finden Sie in der Pressemitteilung vom 22. Mai 2023.
Unter diesem Punkt werden wir zu gegebener Zeit auch weitere Hinweise einstellen.

Hingewiesen wird ausdrücklich darauf, dass alle bisher schon im Bistum geschaffenen Unterstützungsangebote, wie z.B. die unabhängigen Ansprechpersonen, die Interventionsstelle und der Beraterstab auch weiterhin ihre Dienste zur Verfügung stellen.

Aufarbeitung im Bereich der Caritas

Interventionsbeauftragter: Caritas muss Missbrauch endlich aufarbeiten (Interview mit "Kirche+Leben", 09.09.2022)

Die Aufarbeitung ist nicht nur Aufgabe der verfassten Kirche, sondern auch der Caritas. Informationen dazu finden Sie auf der Website des Diözesancaritasverbands Münster.

Im März 2023 hat die Caritas im Bistum Münster Handlungsempfehlungen zur Aufarbeitung von (sexualisierter) Gewalt vorgelegt.

Wie Einrichtungen der Caritas im Bistum Münster dies praktisch umsetzen, erfahren Sie auf der Website des Vinzenzwerks Handorf.

Eine Beschreibung der Aufarbeitung im "junikum - Gesellschaft für Jugendhilfe und Familien | St. Agnes mbH" finden Sie auf www.junikum.de/aufarbeitung.

Erinnerungskultur

Nach der Vorlage des Historikergutachtens hatte Bischof Dr. Felix Genn im Zusammenhang mit der Frage nach dem Umgang mit der Grablegung von Bischöfen, die in Verantwortung auch für die Vertuschung von Missbrauch im Bistum Münster waren, öffentlich um Ideen gebeten. Es gab dazu einige Rückmeldungen, die hier vollständig dokumentiert sind:

Mit diesen Vorschlägen und dem Thema Erinnerungskultur an sich hat sich Anfang 2023 eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus der Reihe der Betroffenen, des Diözesankomitees, des Diözesanrates sowie des Domkapitels, befasst.

Die Arbeitsgruppe hat einvernehmlich Vorschläge/Empfehlungen vorgelegt, die Sie hier finden

Das Domkapitel hat sich mit einer Pressemeldung am 23. Oktober 2023 zu der Thematik geäußert.

Auch das ist "Aufarbeitung"!

Überall da, wo es zu Missbrauchsvorwürfen kommt, verursacht dies erhebliche Verunsicherung, Ängste, Wut und Enttäuschungen. Dennoch ist es sinnvoll, wenn man sich mit den Ereignissen vor Ort auseinandersetzt.
Ein Weg ist vielleicht der, den die Pfarrei St. Andreas Cloppenburg zusammen mit der Bürgerstiftung der Stadt gegangen ist.
Beide haben einem Betroffenen einen Preis verliehen. (Berichterstattung im NDR

Die Geschichte von Herrn Bernd Theilmann wurde auch im Gutachten der Historiker der Universität Münster ausführlich dargestellt – ab S. 55.

Bei der Preisverleihung hat Frau Prof. Dr. Christine Aka eine Laudatio gehalten . Den Wortlaut finden Sie hier.
Außerdem hat Herr Dr. Hans Jürgen Hilling, selber Betroffener von sexuellem Missbrauch im Bistum Münster auf Bitten des Preisträgers Anmerkungen aus seiner Sicht gemacht. Diese finden Sie hier.
Schließlich finden Sie auch die Worte des Geehrten selber hier.

Es ist gut, wenn auf diese Art und Weise – wenn auch Jahrzehnte zu spät ! -  die Zivilcourage eines Betroffenen gewürdigt wird.
Zugleich können die bei der Verleihung gesprochenen Worte Anlass sein, sich auch an anderer Stelle mit dem Thema und dem Umgang damit, auseinander zu setzen.
Gleichzeitig ist diese Geschichte sicherlich auch gut geeignet, um etwa im Rahmen von Präventionsschulungen oder dergleichen die Problematik anschaulich aufgreifen zu können.