100 Jahre kfd im Bistum Knapp 3500 Frauen feiern auf dem Domplatz
Mit einem großen Jubiläumsfest auf dem Domplatz in Münster hat der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) seinen 100. Geburtstag begangen.
Knapp 3500 Frauen aus dem ganzen Bistum kamen am 9. Oktober vor dem St.-Paulus-Dom zusammen, um bei sonnigem Wetter gemeinsam zu feiern.
Auch Bischof Dr. Felix Genn gratulierte den Verbandsmitgliedern bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel. "100 Jahre – ein Alter, das zeigt, wie lebendig und kraftvoll die kfd über die Jahrzehnte geblieben ist, sich Wandlungen ausgesetzt hat und auch heute neuen Wegen vertraut", begrüßte er die Frauen.
Zuvor hatten kfd-Mitgliederinnen aus den acht Kreisdekanaten des Bistums jeweils fünf Liter Heimaterde vermischt und darauf einen Baum als Symbol für die Zukunft der kfd gepflanzt. "Diese heimatliche Erde erinnert daran, was vor Ort in den einzelnen Gruppen und Gemeinden durch die kfd in 100 Jahren geleistet worden ist und bis heute bewirkt wird", erklärte Bischof Genn in seiner Predigt. Angefangen vom Mütterverein bis zum heutigen Verband hätten sich unzählige Frauen in der Kirche und kritisch über den Rand der Kirche hinaus in der Gesellschaft eingesetzt. "Danke für Ihren Einsatz und Ihr Engagement", fasste er zusammen.
In Anlehnung an die zuvor gehörte Geschichte Abrahams ermutigte er die Frauen, in eine, wenn auch ungewisse, Zukunft aufzubrechen und die Gegenwart daraus zu gestalten. Besonders hob Genn den Einsatz des Verbandes in kritischen Auseinandersetzungen der Gesellschaft hervor. "Ich denke da an die Lohngleichheitsdiskussion oder die Frage von Leitung innerhalb der Kirche durch Frauen", gab er Beispiele. "Vertrauen Sie auf die Führung Gottes und bauen Sie schon hier und jetzt mit am Reich Gottes." Als Zeichen dieser Führung mischte Genn der Erde aus den Kreisdekanaten Erde aus dem Heiligen Land bei.
Vor und nach dem Gottesdienst wurde den Frauen ein vielfältiges Programm geboten: Neben der Musikerin Bea Nyga, die durch den Tag führte, unterhielt das Vokalensemble 6-Zylinder die Teilnehmerinnen am Nachmittag, die Ausstellung "Frauen.Macht.Bibel" lud im Kreuzgang des Doms zum Verweilen ein. Auch die Aktion "Häng Dich rein ins Netz, das Frauen trägt" an der Seitenwand des Doms zog die Blicke der Frauen auf sich. Viele kfd-Ortsgruppen hatten rote Netze mitgebracht, die sie zuvor mit gelben Sternen bestückt hatten. Jeder Stern stand dabei für ein neues kfd-Mitglied. Eine fünf Meter hohe Traverse zog die miteinander verknüpften Netze meterweise hoch.
"Eine tolle Stimmung ist das hier", zeigte sich Maria Huvers aus Borken begeistert. "Jeder grüßt jeden, obwohl man sich gar nicht kennt", freute sich die 54-Jährige über dieses Zeichen der Gemeinschaft. Auch Jutta Kleine-Hohmann (51), Maria Bußmann (62) und Ursula Heitkamp (51) aus Haltern am See genossen den Tag auf dem Domplatz. "Es ist toll, dass Frauen in den vergangenen 100 Jahren so viel bewegt haben", sagte Kleine-Hohmann. Das Jubiläumsfest führe alle Generationen des Bistums zusammen und lasse ein großes Miteinander erleben. "Singen und Feiern – für mich ist das heute wie ein Tag Urlaub", fasste Ursula Heitkamp zusammen.
Bildunterschrift:en Bischof Dr. Felix Genn gratulierte dem Diözesanverband der kfd während des Gottesdienstes zum 100. Geburtstag.
Miteinander singen und feiern, das stand im Mittelpunkt des Jubiläumsfestes auf dem Domplatz.
Knapp 3500 Frauen feierten am 9. Oktober das kfd-Jubiläum in Münster.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 09.10.16
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Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann