120 Jugendliche sprechen mit Bischof Felix über die Eucharistie
Worauf hast du Hunger? Was brauchst du zum Leben? Was bedeutet für dich Essen? Diese und weitere Fragen haben sich am 14. Mai Bischof Dr. Felix Genn sowie rund 120 Jugendliche und junge Erwachsene während der Jugendkatechese in der Münsteraner Jugendkirche "effata" gestellt.
Die Teilnehmenden nutzten die 90 Minuten, um mit dem Münsteraner Kirchenoberhaupt angesichts des Themas "Every Sunday?#feiern#wir#JesusChristus – Eucharistie" nachzudenken, was Eucharistie ist und welche Rolle sie in ihrem Leben spielt.
Mit einem Ausschnitt aus dem Jugendfilm "Tschick" startete das Katecheseteam um Hendrik Drüing, Leiter der Jugendkirche, und Bruder Konrad Schneermann von der Diözesanstelle Berufe der Kirche lebhaft in den Abend. Die Jugendlichen sahen den Hauptfiguren des Films zu, als diese versuchten, eine Tiefkühlpizza mit dem Feuerzeug zu erhitzen und feststellten, dass man zum Öffnen einer Ravioli-Dose einen Dosenöffner benötigte. Schließlich kam es essenstechnisch zum Happyend, als die Jungs von einer Familie zum Essen eingeladen wurden.
"Essen gehört mitten in das christliche Leben hinein", sagte Bischof Felix zu Beginn seiner Ausführungen, "das wisst ihr spätestens seit eurer Erstkommunion. Denn Brot und Wein sind Grundnahrungsmittel unseres Glaubens. Gott will uns nahe sein in Jesus." Aber Jesus sei ein Mensch gewesen, "übersehbar". "Wer ist schon Jesus? Kaum einer kannte ihn damals. Und doch zeigt uns seine Auferstehung, dass in diesem Menschen mehr steckte", führte Genn aus. Er entgrenze sich, sei plötzlich für alle da – wieder unscheinbar, in einem Stück Brot und einem Schluck Wein. "Das ist doch genial. Darauf muss man erst einmal kommen", freute Genn sich und gestand: " Das bewegt mich am meisten in meinem Herzen."
Und dann erzählte Bischof Felix vom 13. April 1958, einem Datum, das sich ihm eingebrannt habe, dem Tag seiner Erstkommunion: "Das war meine erste, tiefe Begegnung mit Jesus. Da hat es angefangen, dass ich für ihn brannte, die Idee aufkam, Priester zu werden. Die Kommunion ist das Herzstück meines Lebens." Genn erklärte den Jugendlichen: "Ich glaube, dass Jesus in dem Brot gegenwärtig ist. Ich glaube es deshalb, weil er es uns gesagt hat." So einfach und doch so schwer zu glauben sei das. "Ich glaube, dass Jesus in diesem Brot, in diesem Wein wirklich wahrhaftig anwesend ist, so wie ich, so wie du", sprach der Bischof jeden Anwesenden direkt an. Das, was damals mit dem letzten Abendmahl Jesu angefangen habe, geschehe heute noch. Die Jünger hätten weitergegeben, was sie erfahren hätten. "Und auch wir geben weiter, dass er da drin gegenwärtig ist, ganz persönlich, ganz intim", betonte Genn. Das bedeute auch, dass Jesus in jedem sei: "Jesus ist das Bindeglied zwischen uns allen, er schafft Gemeinschaft."
Auf die Frage, wie es angesichts sinkender Zahlen von Gottesdienstbesuchern mit der Kirche weitergehe, nahm Bischof Felix die Jugendlichen in die Pflicht: "Das hängt von euch ab, wie es weiter geht. Wenn ihr wieder regelmäßig teilnehmt, wer weiß." Man müsse sich fragen, wie wichtig einem Jesus sei. Wie man die Beziehung zu Freunden regelmäßig pflege, so müsse man es auch mit Jesus tun. Sonst verkümmere die Beziehung. "Es braucht Regelmäßigkeit", sagte Genn. Deswegen laute das Thema des Abends ja auch "every Sunday" – " jeden Sonntag". "Ich weiß von meinem Neffen, dass das auch lästig sein kann", räumte Genn ein. "aber es braucht einen Rhythmus, die Beziehung muss gepflegt werden."
Diese Offenheit war es, die den 16-jährigen Paul aus Telgte beeindruckte: "Es war toll, dass der Bischof so persönlich gesprochen hat. Und er war lockerer, als ich es erwartet hatte", erzählte der Jugendliche, der im Rahmen seiner Firmvorbereitung nach Münster gekommen war. "Hier war mehr Stimmung", stellte er fest, auch wenn er zugab, dass er jetzt nicht öfter zur Kirche gehen wird. Die 15-jährige Lena ergänzte: "Sonst finde ich die Messe immer langweilig, weil die nicht wirklich persönlich ist. Ich fühle mich dort nicht ernst genommen. Das war hier anders." Die Musik der "effata"- Band habe den Abend abgerundet.
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Bildunterschrift: Bischof Felix im Gespräch mit Jugendlichen über das Thema Eucharistie.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 16.05.17
Kontakt: Pressestelle@bistum-muenster.de
Foto: Jürgen Flatken / Bischöfliche Pressestelle