Das Programm für das 15. Kirchliche Filmfestival, das vom 26. bis 30. März im Cineworld Recklinghausen stattfindet, steht fest. Die Mitglieder des ökumenischen Veranstaltungskreises „Kirche und Kino“ – Oliver Berkemeier, Julia Borries, Marc Gutzeit und Friederike Melloh – haben gemeinsam mit den beiden künstlerischen Leitern Horst Walther und Michael M. Kleinschmidt zahlreiche Filme gesichtet, diskutiert und ausgewählt. Auch die Kinder- und Jugendjury war in den vergangenen Wochen fleißig. Drei Preisverleihungen, zwölf Spiel- und Dokumentarfilme sowie elf Kurzfilme, Deutschland- und Recklinghausen-Premieren, nationale und internationale Gäste, Begegnungen und Gespräche – das alles bietet das einzige ökumenische Filmfestival an fünf Tagen.
Die französische Komödie „Die Barbaren – Willkommen in der Bretagne“ eröffnet am Mittwoch, 26. März, das 15. Kirchliche Filmfestival.
Den ökumenischen Filmpreis erhält der Spielfilm „Sieben Tage“. Das fesselnde Drama über eine iranische Frauenrechtsaktivistin feierte im September seine Premiere in Toronto und kommt erst Mitte Mai in die deutschen Kinos. „Der Film hat uns durch seine beeindruckenden Bilder und seinen Spannungsbogen überzeugt. Die Protagonistin steckt in einem Dilemma. Ihre Zerrissenheit erleben die Zuschauenden innerlich mit und sind gespannt auf ihre Entscheidungen“, sagt Friederike Melloh. Das Team freut sich auf Regisseur Ali Samadi Ahadi.
Die Kinderjury vergibt ihren Preis „Der grüne Zweig“ an die Aktion-Komödie „Der Prank – April, April!“, in dem ein harmloser Aprilscherz in einem grandiosen Chaos mündet. „Die Jury war begeistert von diesem Film, in dem es länderübergreifend um Freundschaft und Familie geht“, berichtet Marc Gutzeit. Sowohl Regisseur Benjamin Heisenberg als auch die beiden jungen Hauptdarsteller Max Zheng und Noèl Gabriel Kipp haben ihr Kommen zugesagt.
Die deutsche Tragikomödie „Mels Block“ hat die Jugendjury überzeugt. Erzählt wird die Geschichte der 34-jährigen Mel, die in einem Rostocker Wohnblock aufgewachsen ist und zu einer der jüngsten Self-made-Millionärinnen des Landes wurde. „Der Film greift viele Themen von jungen Menschen auf wie Ausgrenzung, Mobbing und Social Media“, erläutert Oliver Berkemeier. Produzentin Paula Elina Klossner und Kameramann Stephan Buske werden im Filmgespräch die Fragen der Jury beantworten.
Eröffnet wird das Festival mit der französischen Komödie „Die Barbaren – Willkommen in der Bretagne“, die mit scharfem Blick menschliche Schwächen und Vorurteile sowie fehlende Toleranz entlarvt.
Die Themen werden dem Ernst der Lage gerecht, sind aktuell, filmsprachlich auf den Punkt formuliert und in Bilder gefasst. So beispielsweise das Thema Pflege in dem Spielfilm „Heldin".
„Viele Filme stellen sich der Welt. Ihre Themen werden dem Ernst der Lage gerecht, sind brandaktuell, brillant filmsprachlich auf den Punkt formuliert und in Bilder gefasst“, ist Horst Walther überzeugt. Sie nähmen die Breite der gesellschaftlichen Herausforderungen ebenso auf wie existentielle große Fragen. Michael M. Kleinschmidt fügt hinzu: „Das Thema ‚Entscheidungen‘ und die Frage ‚Wer ist mein Nächster oder meine Nächste?‘ zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle Filme.“
Zudem stünden in zahlreichen Filmen Frauen im Mittelpunkt der Geschichten, wie beispielsweise im Spielfilm „Heldin“ die Pflegefachkraft Floria und ihr stressiger Alltag, im Drama „Ich sterbe. Kommst du?“ die sterbenskranke Mutter Nadine, die im Hospiz lebt, oder in „Girls don’t cry“ sechs junge Frauen und ihre Kämpfe in ihrer Heimat und persönlicher Umgebung.
Auch die Freundinnen und Freunde von Kurzfilmen kommen auf ihre Kosten. In diesem Jahr finden sich nicht nur drei Kurzfilme für die Bildungsarbeit im Programm, sondern erstmals zeigt das Team auch das Kurzfilmprojekt „Augenblicke“, das acht nationale und internationale Kurzfilme unterschiedlicher Genres umfasst. Ebenso ein Novum: Das Festival endet nicht mit einem Film, sondern mit der prämierten TV-Serie „Die Zweiflers“. „Wir probieren immer neue Formate aus, um frisch und wach zu bleiben und um unserem Publikum Impulse anzubieten“, erklärt Julia Borries.
Zu Beginn der Festivalwoche laden Pfarrerin Friederike Melloh und Pastoralreferent Oliver Berkemeier am Sonntag, 23. März, um 17 Uhr in die Christuskirche zu einem ökumenischen Filmgottesdienst ein. Er bietet die Möglichkeit, innezuhalten und sich auf die Festivalwoche einzustimmen.
Das komplette Programm gibt es zum Download auf der Internetseite des Festivals. Aktuelle Informationen finden sich zudem laufend auf dem Facebook- und Instagramkanal. Der Vorverkauf startet ab Montag, 10. März, während der Öffnungszeiten an der Kasse des Cineworld oder auf der Homepage des Kinos.
Text: Michaela Kiepe /Foto Startseite: Sieben Tage (LittleDreamPictures)
Das Festivalteam freut sich auf das hochkarätige Programm und viele Gäste beim 15. Kirchlichen Filmfestival in Recklinghausen: Jennifer Cetera, Julia Borries, Marc Gutzeit, Kai-Uwe Theveßen, Michaela Kiepe, Friederike Melloh, Oliver Berkemeier, Stefanie Stratmann, Horst Walther und Michael M. Kleinschmidt (von links).