300 Paare feiern in Münster den ‚Tag der Ehejubiläen‘

Zusammen mit 300 Paaren aus dem ganzen Bistum hat Bischof Dr. Felix Genn am 5. September mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert, dass deren Ehen schon Jahrzehnte Bestand haben.

Es waren auch vier Paare dabei, die seit 65 Jahren verheiratet sind. Das Referat Ehe- und Familienseelsorge des Bischöflichen Generalvikariats hatte zu diesem ‚Tag der Ehejubiläen‘ Paare eingeladen, um inne zu halten und zu einander danken, aber auch `Gott, dem Dritten im Bunde´, wie es in der Einladung hieß.

Bischof Genn fragte die Eheleute zu Beginn seiner Predigt: `Wofür haben Sie alles zu danken? Für eine Ehe, die in guten wie in bösen Tagen Bestand hat?´ Er berichtete von einem Paar, das noch nicht so lange verheiratet sei wie die Jubilare, dennoch aber auch Dank sagen wolle. Sie hätten ihm erzählt: `Wir beide haben ein schweres Jahr hinter uns und sind eigens gekommen, um zu danken, dass wir dieses Jahr durchgestanden haben.´ Unbeugsam und unerschütterlich hätten die zwei ihr Eheversprechen durchgetragen und letztendlich hätte die `Treue hat das letzte Wort gehabt´, sagte das Münstersche Kirchenoberhaupt im vollbesetzten St.-Paulus-Dom.

`Genau wie bei Ihnen´, wandte sich Genn direkt an die Brautleute. `Dafür danken wir mit Ihnen und die Kirche von Münster dankt Ihnen für ihr Zeugnis.´ Entgegen dem Zeitgeist, in dem Versprechen nur für kurze Zeit durchgetragen würden, hätten die Eheleute im Dom auch da, wo `vielleicht der Boden entzogen war, wo es schwer war, an ihrem Versprechen festgehalten´, fuhr der Bischof fort. `Dass das so möglich war, ist doch ein Geschenk.´ Gott habe sich auf die Eheleute eingelassen: `Er ist die verbindende Mitte. Ein Geschenk, das Dankbarkeit hervorruft. Ich wünsche Ihnen von allem Guten das Beste´, rief der Bischof den Paaren am Ende der Predigt zu.

Im Anschluss an den Gottesdienst folgten viele Paare der Einladung, auch ihren weiteren Lebensweg erneut unter Gottes Segen zu stellen. Die Einzelsegnungen erfolgten durch persönlichen Zuspruch und Handauflegung. Der Bischof wurde dabei unterstützt von den Weihbischöfen Dr. Christoph Hegge, Wilfried Theising, und Dr. Stefan Zekorn, von den Domkapitularen Stefan Sühling und Dr. Klaus Winterkamp und vom Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat, Pater Manfred Kollig.

Auch eine große Gruppe Jubelpaare aus Emsdetten war der Einladung des Bistums gefolgt. Darunter die Brüder Georg und Willi Haarlammert, die beide vor 50 Jahren geheiratet hatten. `Aber keine Schwestern´, wie die beiden lachend betonten. `Wir sind hier, um Danke zu sagen für die gemeinsame Zeit, dass wir das so geschafft haben´, erzählte Georgs Frau Gerda. `Denn es sind in all den Jahren auch Dinge passiert, die wehgetan haben. Und trotzdem haben wir zusammen gehalten´ freute sie sich. Dabei habe der christliche Glaube eine große Rolle gespielt, ergänzte Willis Frau Maria. Bischof Felix habe passende Worte für das Wechselspiel der Liebe gefunden. `Es bedeutet uns viel, dass wir heute hier sind. Liebe ohne Gott kann nicht fortbestehen´, ergänzte Gerda Haarlammert und hofft, dass die Kinder und Enkel es ihnen nachmachen würden. `Sie haben es vor´, freut sie sich. Denn zumindest hätten sie in das Goldene Buch zur Goldenen Hochzeit geschrieben, `dass sie darauf hinarbeiten.´

Das Silberpaar Klaus und Martina Bous war mit einem befreundeten Ehepaar aus Südlohn angereist, das schon 30 Jahre verheiratet ist. `Dieser Tag ist etwas Besonderes für uns. Wir wollen hier Kraft tanken für die nächsten Jahre und setzen auf den Segen des Bischofs´, sagten die beiden. Auch der Dank für `25 Jahre gute, aber ab und zu auch weniger gute Jahre´ sollte nicht zu kurz kommen.

`Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise´, sagten Antonia und Franz Waterkamp aus Nordwalde. Und sie müssen es wissen. Schließlich sind sie schon 50 Jahre miteinander verheiratet, `Wir feiern also unsere erste goldene Hochzeit´, lachte Franz Waterkamp verschmitzt. Zum Geheimnis ihrer langjährigen Beziehung befragt sagten sie, dass sie auch nach 50 Jahren noch gespannt aufeinander seien. Und ergänzten: `Gegenseitiges Vertrauen und Verzeihen können, das gehört auch zum Rezept unserer langjährigen Liebe.´

Musikalisch wurde das Pontifikalamt gestaltet durch den Chor ‚Collegium vocale‘ aus Wesel unter der Leitung von Wilhelm Winschuh und durch Domorganist Thomas Schmitz.

Im Verlauf des Nachmittags, der durch einen Mittagsimbiss, eine Kaffeetafel und eine gemeinsame Abschlussandacht eingerahmt wurde, konnten die Jubelpaare rund um dem Dom an unterschiedlichen Programmpunkten teilnehmen: Im Pfarrsaal Liebfrauen-Überwasser hielt Matthias Pfennig einen Vortrag zum Thema `Frauen sind genial, Männer neugierig´. Zwei Domführungen wurden unter dem Titel `Gott zur Ehre´ angeboten. Nachdenklich ging es in der Überwasserkirche zu. Unter dem Motto `Es ist was es ist, sagt die Liebe´ wurden besinnliche Texte, Gebete und Geschichten vorgelesen. Komplettiert wurde das Programm durch das Konzert `So ein Kuss kommt von allein´ des Chores Simple Voices.

Text: Bischöfliches Generalvikariat
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