Für Pastoralreferent Friedhelm Appel aus Geldern ist es bereits zur schönen Tradition geworden, mit einer Radgruppe zum Katholikentag zu fahren. „Wir waren zum Beispiel schon in Leipzig, Regensburg und Mannheim“, erinnert er sich. Die Strecke bis Münster wäre mit nur einer Übernachtung zu schaffen, „deshalb haben wir überlegt, wie wir den Weg ein bisschen verlängern können, damit sich die Fahrt auch lohnt“, berichtet Appel. So haben sich die Fahrer entschieden, auf den Spuren des Heiligen Liudger nach Münster zu fahren. Liudger, der im achten Jahrhundert lebte, war der erste Bischof von Münster. In Essen-Werden ist das Grab des Heiligen. Weitere Etappenziele sind Schermbeck und die Abtei Gerleve.
Zwischendurch wird immer mal wieder eine Pause eingelegt. „Wenn wir eine schöne Kirche sehen oder einen Ort, der eine besondere Ausstrahlung hat, dann halten wir, singen ein Lied oder ich gebe einen geistlichen Impuls“, erklärt der Pastoralreferent. „Die ganze Fahrt ist eigentlich ein geistlicher Impuls mit viel Spaß.“ Entsprechend seien dann auch die Gefühle am Ziel: Freude einerseits, aber auch ein Gefühl des Abschieds. „Die Gruppe wächst während der Fahrt zusammen, man öffnet sich und erzählt sich gegenseitig Geschichten, wenn man nebeneinander auf dem Rad unterwegs ist.“ Appel lacht. „Das ist wie bei Winnetou und Old Shatterhand, die haben sich auch immer Geschichten erzählt, wenn sie durch die Prärie geritten sind.“
In diesem Jahr sei das Interesse besonders groß gewesen, sagt Appel, „wir waren auch ohne Wer-bung sofort ausgebucht und haben die Gruppe sogar von 25 auf 30 Mitfahrer aufgestockt.“ Begleitet wird die Tour von einem Rüstwagen, der neben Gepäck und Proviant auch Flickzeug dabei hat, wenn unterwegs mal ein Reifen kaputt geht. Erstmals werden die Mitfahrer auch den Rückweg mit dem Rad antreten. „Nach dem Abschlussgottesdienst geht es los, dann nehmen wir aber den kür-zesten Weg, so dass wir nur eine Übernachtung einlegen müssen“, sagt Appel.
Bevor es soweit ist, wartet ein spannendes Programm auf die Teilnehmer aus dem Kreis Kleve. Zum Beispiel mit dem „Abend der Begegnung“ direkt am 9. Mai, bei dem sich auch der Niederrhein mit einer eigenen Bühne präsentiert. Die Radiomoderatorin Steffi Neu moderiert ab 18.45 Uhr das gut zweistündige Programm auf dem Platz vor der Petrikirche. Sie wird unter anderem mit Weihbi-schof Rolf Lohmann sprechen, den beiden Kreisdechanten Johannes Mecking (Kleve) und Stefan Sühling (Wesel), aber auch mit der Walbecker Spargelprinzessin, einem Braumeister und Vertre-tern der Schützen. Der Jugendchor Colourful Voice aus Bedburg-Hau und das Jugendorchester Uedem sorgen für musikalische Abwechslung.
Zudem präsentiert sich der Niederrhein am Samstag, 12. Mai, mit einem Bühnenprogramm am Überwasserkirchplatz. Sowohl das Kreisdekanat Kleve (14.30 Uhr bis 16 Uhr) als auch das Kreisdekanat Wesel (16 Uhr bis 17.30 Uhr) geben Einblicke in das typische Leben am Niederrhein.
Mehr Informationen zum Katholikentag und zur kurzfristigen Teilnahme für Tagesgäste gibt es auf der Seite www.katholikentag.de im Internet.
Christian Breuer