Annika Peek wird sich ein Jahr lang in Tansania sozial engagieren
Nicht mehr lange, dann geht es Mitte August für Annika Peek aus Südlohn in eine neue Welt. Die 18-jährige wird für ein Jahr einen freiwilligen sozialen Dienst in Tansania leisten.
Träger des Dienstes ist das Bistum Münster. Neben Annika engagieren sich dieses Jahr weitere 25 Freiwillige in Afrika oder Lateinamerika. "Ich habe richtig Lust, mich selbst besser kennen zu lernen und dabei anderen etwas Gutes zu tun", sagt Annika.
Zusammen mit einem weiteren Freiwilligen wird Annika in einer Schule Sport- und Computerunterricht geben. Unter den Schülern der englischsprachigen Schule sind bis zu 15 Prozent Waisenkinder. Nachmittags werden die Freiwilligen in einem Waisenhaus arbeiten. "Ich würde gerne mit den Kindern Fußball spielen, und wir haben uns überlegt, Spielzeug, das wir aus Deutschland kennen, mit den Waisen zu basteln", erzählt Annika. Derzeit spielt die Abiturientin in ihrer Freizeit bis zu viermal die Woche Fußball im Verein. In Tansania werden die beiden Freiwilligen auch eine Stunde am Tag Swahili lernen, die Nationalsprache des Landes. "Wenn ich die Sprache nach dem Jahr nicht könnte, wäre ich schon enttäuscht", sagt Annika.
Dieses Jahr machte Annika ihr Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn. Sie wuchs zusammen mit ihrem älteren Bruder, der eine Ausbildung als Industriekaufmann macht, auf. "Er und meine Mutter wollen mich wahrscheinlich während meiner Zeit in Tansania besuchen kommen", sagt Annika. "Ich wollte unbedingt einmal raus und etwas Neues kennenlernen, das steht schon seit zwei Jahren fest", erzählt sie entschlossen. Auf die Freiwilligendienste des Bistums Münster hat sie eine Nachbarin aufmerksam gemacht. Diese habe sehr über ein Jahr geschwärmt, das sie in Peru verbracht habe. "Das hat mir den letzten Kick gegeben", sagt Annika.
Und als sie dann noch ein Praktikum bei der evangelischen Jugendhilfe in Rhede machte, war es endgültig klar: "Vorher wollte ich immer Polizistin werden, nach dieser intensiven Erfahrung wusste ich aber, dass ich lieber im sozialen Bereich arbeiten möchte", erinnert sich Annika. Nach dem Jahr in Tansania will sie Psychologie studieren und das am liebsten in Österreich. "Das Land hat es mir einfach angetan, ich bin eher der aktive Typ und mag es nicht, den ganzen Tag am Strand zu liegen", sagt sie. In Tansania wird sie mit drei weiteren Freiwilligen, die auch in der Stadt Iringa in Projekten arbeiten werden, zusammen wohnen. "Vielleicht kommt es auch mal zu kleinen Reibereien, aber wir liegen alle auf einer Wellenlänge und bekommen das sicher geregelt", sagt Annika.
Vor Beginn des Auslandsjahres wurden die jungen Erwachsenen von Mitarbeitern des Bistums Münster und ehemaligen Freiwilligen auf ihren Einsatz vorbereitet. "Ich fühle mich beim Bistum Münster vollkommen gut aufgebhoben, bisher hätte es nicht besser laufen können", findet Annika. Zum Abschied hat sie eine Gartenparty für ihre Familie, Freunde und Mannschaftskolleginnen geplant. An dem Abend wird sie auch Spenden für die Projekte sammeln, in den die Freiwilligen des Bistums Münster ihren Dienst tun. Alle Freiwilligen sollen von ihren Projekten erzählen und diese bekannt machen. "Es geht dabei nicht nur um die Spenden, vielmehr sollen die Leute für unsere Projekte begeistert werden", erklärt Annika. "Ich bin sehr motiviert, glücklich und gespannt. Meine Vorfreude steigt Tag für Tag", sagt sie. Am meisten freue sie sich auf das Leben in einer anderen Kultur. "Die Zeit möchte ich für mich nutzen, mich viel mit mir selbst beschäftigen, um mich weiter zu entwickeln", sagt die Freiwillige.
Info: Freiwilligendienst im Ausland mit dem Bistum Münster
Seit 1991 ist das Bistum Münster Träger für Freiwilligendienste im Ausland. Rund 300 junge Menschen haben bislang über das Bistum diesen Dienst in Lateinamerika und Afrika absolviert. 26 kommen 2015 hinzu.
Zuständig für den Freiwilligendienst ist die Fachstelle Weltkirche im Bischöflichen Generalvikariat. Bewerben können sich Interessierte zwischen 18 und 27 Jahren dort jeweils bis zum 15. Oktober für eine Ausreise im folgenden Sommer. Ein Team, zu dem neben zwei Hauptamtlichen 14 ehemalige Freiwillige gehören, trifft eine Vorauswahl. Die dabei ausgesuchten etwa 60 Personen treffen sich Ende November zu einem dreitägigen Auswahlseminar.
Die erfolgreichen Bewerber macht das Bistum in zwei Blöcken fit für ihren Dienst. Inhalte sind die neue Kultur, Gesundheitsprophylaxe, Gewaltprävention und Öffentlichkeitsarbeit, Stärken und Schwächen, Kommunikation, Konfliktlösung, das Leben als Deutsche/r im Ausland und der Umgang mit Abschied und Einsamkeit. Durch ihre Vorgänger werden die Freiwilligen mit projekt- und länderspezifischen Informationen versorgt. Sprachkurse, ein Zwischenseminar im Projektland sowie ein Rückkehrseminar runden die Begleitung ab. Die Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung, Versicherung, Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung werden übernommen. Zusätzlich erhalten die Freiwilligen 100 Euro Taschengeld monatlich. Das Kindergeld wird weitergezahlt. Alle Teilnehmer werden kranken-, haftpflicht- und invaliditätsversichert.
Weitere Infos gibt es unter www.bistum-muenster.de/auslandsdienste.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de