Austausch über ‚Laudato Si‘ mit Weihbischof Zekorn an der Münsterlandschule Tilbeck

Ganzheitliche Bildung und Erziehung – ein Konzept, das an der Münsterlandschule Tilbeck in Havixbeck groß geschrieben wird.

Doch dieser Gedanke durchzieht nicht nur das Leitbild der staatlich anerkannten Ersatzschule, auch Papst Franziskus greift ihn in seiner Enzyklika ‚Laudato Si‘ an verschiedenen Stellen auf. Um über diese Verbindung mit Geschäftsführer Dieter Hieke und dem evangelischen Schulseelsorger Ulrich Breitling-van de Pol ins Gespräch zu kommen, hat Weihbischof Dr. Stefan Zekorn die Münsterlandschule am 14. Januar besucht.

 

Jahrgangsübergreifende Gruppen statt Schulklassen, vernetzter Unterricht statt Fächer, freie Stillarbeit statt festgelegter Stundenplan – der Weihbischof ließ sich die Lernmethoden der Schule genau erklären. Sie wurden in Anlehnung an den Marchtaler Plan entwickelt, das Erziehungs- und Bildungskonzept für die Katholischen Freien Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. "In der Schule und im Verständnis der Welt als Schöpfung geht es um ein erneuertes Bewusstsein", fasste Zekorn zusammen. Gleichzeitig werde deutlich, dass alles auf bestimmte Weise miteinander verbunden sei, das mache schon der vernetzte Unterricht deutlich.

"Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen und wir versuchen unseren Schülern zu vermitteln, dass ein positives und offenes Verhalten gegenüber Anderen auf dem Weg durchs Leben hilft", betonte Dieter Hieke, Geschäftsführer der ‚KOSMOS-Bildung gGmbH‘, dem Träger der Schule. Seit der Gründung der Schule vor acht Jahren wächst diese stetig und belebt nach und nach frei gewordene Gebäude im Stift Tilbeck. Aktuell besuchen rund 230 Schülerinnen und Schüler die Münsterlandschule, die aus einer Grund- und Realschule besteht und in der Kinder mit und ohne Handicap gemeinsam unterrichtet werden.

Viele Aspekte aus der Enzyklika ‚Laudato Si‘ würden sich im Konzept der Schule wiederfinden, sagte Zekorn. So entwickle Papst Franziskus auf der Basis der Grundeinsicht, dass alles mit allem zusammenhänge, unter anderem eine ganzheitliche Ökologie. Außerdem betone er, dass es immer Gemeinschaften und nicht nur dem Engagement Einzelner bedürfe, um sich ökologischer und sozialer Probleme anzunehmen. "Man muss die Schüler dahin begleiten, ihr Leben auf das Sich-Verschenken an andere hin auszurichten – das ist es, was das Leben reich macht", sagte der Weihbischof.
Auch Hieke zog Parallelen zum päpstlichen Lehrschreiben. So spreche ‚Laudato Si‘ alle aktuellen politischen und wirtschaftlichen Themen an und stelle immer wieder die Beziehung dieser Themen zum Menschen, zum Individuum, her.

Dieses Prinzip verfolge auch der vernetzte Unterricht des Marchtaler Plans. Eine Bestätigung für das Schulleitungsteam, die Schulseelsorger Breitling-van de Pol zum Anlass für eine außergewöhnliche Maßnahme nahm: "In den Herbstferien haben alle Lehrkräfte die Enzyklika gelesen, so dass wir uns bei unserer zweitägigen Klausurtagung intensiv damit auseinandersetzen konnten."

Text: Bischöfliche Pressestelle
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