Im Mittelpunkt stand ein Friedenslauf am 11. März, dessen Erlös der „Aktion Kleiner Prinz“ zugutekommt. Die Warendorfer Initiative unterstützt damit ukrainische Flüchtlinge in Rumänien, für Lembeck (Ukraine) ist eine medizinische Lieferung erst noch in Planung. In der fünften und sechsten Stunde drehten die Klassen 5 bis 8 ihre Runden um das Stadtstadion, die Jahrgangsstufen 9 und 10 um den Emssee. Organisiert von der Fachschaft Sport erhielten die Schüler im Anschluss eine Bescheinigung über die gelaufenen Kilometer, mit denen sie nachträglich in der Familie, der Nachbarschaft und im Freundeskreis Sponsoren suchen konnten.
„Die Aktion entspricht unserem christlichen Leitbild“, betonte Schulleiterin Claudia Tennstedt. Sich für den Frieden einzusetzen, bezeichnete sie als einen pädagogischen Auftrag, insbesondere an katholischen Schulen. „Jeder einzelne Mensch hat das Recht, sein Leben als Geschenk wahrzunehmen und in Frieden zu leben“, erklärte Claudia Tennstedt, die mit Stolz auf den Beitrag der Schulgemeinschaft für den Frieden blickte. Auch Martin Schulte, stellvertretender Vorsitzender der „Aktion Kleiner Prinz“, war beeindruckt vom Engagement der Schüler: „Es ist toll, dass die ganze Schule Solidarität zeigt und hilft. Kinder helfen Kindern. Das berührt mich sehr.“
Ein Zeichen setzen, aber auch konkret helfen, diese Idee stand für die Schüler im Vordergrund: „Es ist gut, etwas getan zu haben und nicht tatenlos zu sein“, waren sich die Schülervertreterinnen Carla, Laura, Jana und Merle einig. „Die Aktion zeigt, wie wichtig es ist, dass wir alle zusammenhalten und eine Gemeinschaft bilden.“ Ein Gedanke, den auch Schulseelsorger Jens Hagemann zuvor betont hatte: „Heute nehmen wir uns Zeit und werden aktiv, obwohl wir damit nicht die Welt verändern können. Dass wir gemeinsam unterwegs sind – das wünsche ich uns. Dass wir gemeinsam für Frieden sind – das glaube ich. Dass wir gemeinsam helfen – das weiß ich.“
Dem Friedenslauf war eine Fotoaktion vorausgegangen, bei der sich die Schüler auf dem Schulhof zu dem deutschen Wort „Frieden“ und dem russischen Wort für Frieden, „мир“, formiert hatten. Eine Drohne hielt die Gemeinschaftsaktion im Bild fest. Neben Schulgottesdiensten zum Thema Frieden haben die Schüler zudem seit Beginn des Krieges in der Ukraine die Möglichkeit, ihre Gedanken zum Frieden auf kleine Papiertauben zu schreiben und diese auf eine Stellwand im Eingangsbereich zu heften. „Alles, was einen gerade beschäftigt, kann hier seinen Platz finden“, hatte der Schulseelsorger zu der Aktion eingeladen. Die beiden Lehrerinnen Monika Stolz und Barbara Niehaus haben außerdem Fenstervorlagen für die Klassen entworfen. In DIN A4 großen Lettern haben die Schüler Wörter wie Hoffnung, Helfen und Solidarität zusammengesetzt und sie in den Nationalfarben der Ukraine ins Fenster geklebt. „Diese Worte sind Auftrag und Zuspruch und zeigen wichtige Werte für das gemeinsame Leben an“, so die Lehrerinnen.
Update 5. April: Mehr als 15.000 Euro haben die Schülerinnen und Schüler der Bischöflichen Realschule bei ihrem Sponsorenlauf eingenommen. Die Summe macht nicht nur die Schulgemeinde stolz, auch Martin Schulte von der "Aktion Kleiner Prinz" schildert, dass die Schule sich alljährlich stark engagiert. "Das Berührendste ist immer, wenn Kinder Kindern helfen", sagt er. Dafür könne er nur den Hut ziehen und dankbar sein. Der gespendete Betrag wird von der Aktion im Rahmen der Ukrainehilfe für medizinische Hilfe aufgebracht.
Ann-Christin Ladermann