Bischöfliche Schülerakademie thematisiert

"Demokratie lebt vom Mitmachen." Dr. Matthias Freise sagt diesen Satz energisch. Und wiederholt ihn vor den 15 Schülerinnen und Schülern in der Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster noch einmal.

Ein Zeichen dafür, dass dem Politikwissenschaftler der Universität Münster das Thema des Vormittags "Was macht eine Demokratie demokratisch?" am Herzen liegt. Für die Jugendlichen, die alle Bischöfliche Schulen im Bistum Münster besuchen, ist dies bereits der vierte und somit auch letzte Tag, an dem sie sich mit dem Thema Demokratie im Bundestagswahljahr 2017 beschäftigen. Sie nehmen an der 10. Bischöflichen Schülerakademie teil, die unter dem Motto "Von Medien, Mittlern und Machern" im Franz-Hitze-Haus stattfindet.

Freise spricht mit den Schülern über Formen von Demokratie und lässt sie anhand von Themen wie Wehrpflicht und Wahlen eigene Argumente formulieren. Bei den verschiedenen Demokratie-Theorien greift der Politikwissenschaftler zu einem Bild aus der Lebenswelt der Schüler: "Demokratie ist wie ein Mischpult, bei dem es zu einer Übersteuerung kommen kann", erklärt er. Verschiedene Theorien würden den Wesensmerkmalen von Demokratie unterschiedliches Gewicht zumessen. Gemeinsam mit dem Referenten erarbeiten sich die Schüler die Spielregeln der Demokratie wie Organisations-, Meinungs- und Informationsfreiheit und das Oppositionsrecht, bevor Freise abschließend zusammenfasst: "Die eine Demokratie gibt es nicht. Es konkurrieren viele Auffassungen von besten Modellen auf einer großen Bandbreite."

Doch genau das macht das Thema aus Sicht von Ronja Vollmari so interessant. Die 17-Jährige besucht die Q1 der Friedensschule in Münster. "Das Programm der Schülerakademie ermöglicht es, Zusammenhänge zwischen einzelnen Aspekten von Demokratie herzustellen; das ist echt spannend", sagt sie. In den vier Tagen hat die Gruppe den digitalen Wandel als Herausforderung für Gesellschaft und Politik unter die Lupe genommen und die Berufsgruppe der Journalisten als Mittler, Mahner und Macher überprüft. Nele Davids (16) von der Marienschule in Münster schätzt besonders die Kompetenz der einzelnen Referentinnen und Referenten. "Das sind wirkliche Experten auf ihrem Gebiet, denen wir gezielt unsere Fragen stellen können." So diskutierten die Schüler unter anderen mit einem digitalpolitischen Fachmann, einem Sozialpsychologen und einem Journalisten aus der Politik-Redaktion der Bild-Zeitung in Berlin.

Ein Höhepunkt der Schülerakademie war für beide jungen Frauen ein Workshop mit Mitgliedern des Debattier-Clubs der Universität Münster. "Wir haben einige Übungen zur Rhetorik und zur Argumentation gemacht und gemerkt, wie gute Debatten Politik lebendig werden lassen", sagt Nele. Indem man in den Übungen auch Positionen habe einnehmen müssen, die nicht den eigenen entsprechen, habe man die eigene Meinung hinterfragen müssen, ergänzt Ronja. "Da habe ich ein ganz neues Bild meiner eigenen Meinung kennengelernt."

Bildunterschriften:

  • Die Teilnehmer der 10. Bischöflichen Schülerakademie, in diesem Jahr zum Thema "Von Medien, Mittlern und Machern" – Demokratie im Bundestagswahljahr 2017".
  • Bei den einzelnen Workshops lernen die Schüler auch ihre eigene Meinung zu hinterfragen.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 13.07.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann