Bischof Dr. Felix Genn: Alte Handys sind Gold wert

Sie liegen vermutlich in jedem Haushalt in Schubladen oder Schränken: alte und ausgediente Handys. Dabei sind sie dafür viel zu wertvoll, denn sie enthalten kostbare Mineralien wie Gold und Coltan, ohne die sie gar nicht funktionierten.

Das katholische Hilfswerk missio möchte nun helfen, diesen geschätzt millionenschweren Schatz zu heben, und ruft zur "Woche der Gold-Handys" auf. Bischof Dr. Felix Genn und Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, missio-Diözesandirektor, haben die Aktionswoche, die vom 1. bis 7 September dauert, jetzt im Bistum Münster eröffnet. An 220 Sammelstellen im Bistum stehen Kisten bereit, in die jeder sein ausgedientes Mobiltelefon einwerfen kann. Die Diözese stellt damit ein gutes Drittel der insgesamt 600 Sammelstellen und ist damit bundesweit Spitzreiter.

"Ich lade alle Pfarreien, Einrichtungen, Verbände und Gruppen im Bistum ein, sich an dieser Initiative zu beteiligen", sagte Bischof Genn. Er ermunterte jede und jeden Einzelnen, "das alte Handy aus der Schublade zu kramen, und es in eine der vielen Sammelboxen einzuwerfen."

"Jeder kann etwas tun und wer im Rahmen der missio-Aktionswoche sein Handy abgibt tut doppelt Gutes", erklärte Weihbischof Zekorn. Zum einen recycle das Handy-Rücknahme-System Mobile-Box die in den Alt-Handys enthaltenen Rohstoffe fachgerecht und bereite geeignete Geräte für den Wiederverkauf auf. "Zum anderen kommt für jedes abgegebene Handy bis zu einem Euro dem misso-Projekt ‚Schutzengel‘ zugute. Mit diesem Geld unterstützt das Hilfswerk überlebende des Bürgerkriegs in der Demokratischen Republik Kongo", fügte Zekorn hinzu. Missio fördert in der Demokratischen Republik Kongo den Aufbau von Trauma-Zentren.

"Eine Ursache des blutigen Konflikts im Kongo sind Mineralien wie Gold und Coltan – eben genau die Rohstoffe, die in Handys üblicherweise verbaut werden", sagte missio-Diözesanreferent Hans-Georg Hollenhorst. Rebellen brächten die Mineralien illegal außer Landes, um ihren Krieg zu finanzieren.

Dass die Aktionswoche zeitgleich zur Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin stattfindet ist laut Hollenhorst kein Zufall. "Dort werden die neusten technischen Geräte vorgestellt und wir möchten darauf hinweisen, was möglicherweise dahintersteckt", erläuterte er weiter.

"Wir haben alle Verantwortlichen der Sammelstellen eingeladen, dass sie uns die Zahl der gesammelten Handys zurückmelden", erklärte Hollenhorst. Gemeinsam mit den Kreisdekanaten und dem Stadtdekanat Münster sei jeweils ein Gutschein in Höhe von 100 Euro für einen Eine-Welt-Laden vor Ort ausgelobt worden. "Wer im jeweiligen Kreisdekanat bzw. im Stadtdekanat die meisten Handys sammelt, gewinnt den Gutschein. Die Gewinner werden nach dem Ende der Aktionswoche zeitnah benachrichtigt", sagte der missio Diözesanreferent.

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Weitere Informationen zur "Woche der Gold-Handys" und dazu, wo die Standorte der Sammelboxen sind, gibt es im Internet unter www.missio-hilft.de/goldhandys.

Bildzeile: Die bundesweite "Woche der Gold-Handys" des Katholischen Hilfswerks missio erfährt im Bistum Münster riesige Unterstützung. Insgesamt gibt es mehr als 220 Sammelstellen in den Bistumsregionen. Am Freitag wurde die Aktionswoche von (v.l.) Hans-Georg Hollenhorst (missio Diözesanreferent Münster), Bischof Dr. Felix Genn und Weihbischof und missio-Diözesandirektor Dr. Stefan Zekorn eröffnet.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 01.09.2017
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Bild: Bischöfliche Pressestelle/Julia Geppert