Bischof zieht Fazit seiner Ghana-Reise

, Bistum Münster

„Wir können viel von den Menschen und der Kirche in Ghana empfangen. Es hilft uns sehr, unseren Blick zu weiten und uns nicht nur auf uns selbst zu fixieren. Und die Gastfreundschaft, die ich erleben durfte, war überwältigend.“ Dieses Fazit hat Bischof Dr. Felix Genn zum Abschluss seiner neuntägigen Reise durch Ghana gezogen. Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen dem Bistum Münster und den fünf nordghanaischen Bistümern Tamale, Yendi, Navrongo-Bolgatanga, Wa und Damongo hatten Bischof Genn und eine kleine Delegation die Partner in Ghana besucht.

Bischof Genn und Bischof Peter Paul in Ghana

Münsters Bischof Dr. Felix Genn (links) zeigt sich am Ende seiner Ghana-Reise überwältigt von so viel Gastfreundschaft. Mit im Bild der Bischof von Damongo, Peter Paul Angkyier.

© Bistum Münster

Für den Bischof war die Reise sehr beeindruckend: „Ich wollte mit meinem Besuch in Ghana den vielen Menschen, die sich in unserem Bistum in der Partnerschaft engagieren, Dank sagen und sie in ihrem Engagement stärken und unterstützen. Und zugleich wollte ich den Partnern in Ghana signalisieren, wie wichtig mir die Partnerschaft ist.“ Der Bischof gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Partnerschaft in Deutschland neu belebt wird und sich in Zukunft auch vermehrt wieder jüngere Menschen in der Partnerschaftsarbeit engagieren werden. „Man kann auch heute noch Partnerschaften mit Pfarreien oder Institutionen in Ghana schließen“, sagte er.

Dankbar sei er, dass er in Ghana einer jungen, lebendigen, wachsenden Kirche begegnet sei. Erschüttert zeigte sich der Bischof von der Not vieler Menschen, gerade auch zahlreicher Kinder und Jugendlicher. „Umso beeindruckender war für mich etwa der Besuch in dem Heim, in dem sich Schwester Stan und ihre Mitschwestern um Kinder mit Behinderungen kümmern. Diese Kinder wären ansonsten in vielen Fällen getötet worden.“

Auch bei Besuchen in weiteren Projekten habe er immer wieder erfahren, wie groß das Engagement der katholischen Kirche in Ghana sei, um Kindern, die ansonsten keine Zukunft hätten, eine Lebenschance und Lebensaufgabe zu geben. Bischof Genn: „Die Reise hat mir deutlich gemacht, dass es in der Partnerschaft um mehr als um pastorale Arbeit geht. Wir haben beindruckende Projekte etwa in der Bildungsarbeit, im Gesundheitswesen, in der Hilfe für die Ärmsten der Armen und im Umweltschutz besucht.“

Ein stärkeres Umweltbewusstsein und eine größere Schöpfungsverantwortung spielten auch in Ghana eine immer wichtigere Rolle, was sich insbesondere im Bau vieler Solaranlagen zeige. „Ich bin ich allen zutiefst dankbar, die sich in der Partnerschaftsarbeit engagiert haben und engagieren“, sagte der Bischof.

Info: In den vergangenen Tagen hat Bischof Genn die fünf ghanaischen Partnerbistümer besucht. In der Partnerschaftsarbeit mit den nordghanaischen Bistümern engagieren sich im Bistum Münster aktuell Menschen in mehr als 35 Pfarreien und Einrichtungen. Ihr Bemühen um freundschaftliche Beziehungen mit Pfarreien in Nordghana hat das Ziel, Glaubenserfahrungen miteinander zu teilen, miteinander die Kultur des Anderen zu entdecken und am Leben der Anderen teilzuhaben. Diese partnerschaftlichen Beziehungen auf Gemeindeebene sind die lebendige Basis der Bistumspartnerschaft mit den nordghanaischen Partnerdiözesen.

Dr. Stephan Kronenburg