Bischof segnete Pflegebereich im Anna-Katharinenstift Dülmen ein

Zur Einsegnung eines Hauses für pflegebedürftige Menschen mit Behinderung war Münsters Bischof Dr. Felix Genn am Samstag (29. März 2014) im Anna-Katharinenstift Karthaus in Dülmen-Weddern.

Genn zelebrierte in der dortigen Kapelle einen festlichen Gottesdienst mit Bewohnern, Besuchern und Gästen. Anschließend segnete der Bischof die Wohngruppen im neuen Haus Jakob ein, mit dem das Stift nun auch einen eigenen Pflegebereich für ältere Menschen mit Behinderung bekommen hat.

In seiner Predigt dankte Genn ausdrücklich allen, die im Anna-Katharinenstift mitarbeiten. Der unermüdliche Einsatz der Beschäftigten für die Bewohner sei Zeugnis einer christlichen Grundhaltung, die ausdrücke, "wie wertvoll uns jeder Mensch ist, weil er von Gott geliebt ist", sagte Genn. Dieses lobenswerte Engagement dürfe keinesfalls dadurch gefährdet werden, dass "politische Streitereien auf dem Rücken der Bewohner" ausgetragen würden. "Hier sind Menschen, die Hilfe brauchen", stellte der Bischof klar, "da sollten wir uns nicht darum streiten, wie wir das bezahlen können". Am Geld dürfe die notwendige Unterstützung in der deutschen Gesellschaft nicht scheitern.

Auch Dr. Anke Klaus, Bundesvorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF), in dessen Trägerschaft das Anna-Katharinenstift steht, war zur Einsegnung gekommen. Sie stellte positive Eigenschaften des Neubaus heraus, der nicht nur ein Dach über dem Kopf biete, im Winter warme Geborgenheit und im Sommer angenehme Kühle, sondern auch Fenster für Ausblicke in die schöne Welt und Türen für nette Besucher. Haus Jakob solle ein Ort sein, "in dem Sie sich mit vielen Menschen etwas erzählen, lachen, sich wohlfühlen und so leben, wie es Ihnen gut tut",Frau Klaus und erntete wie Bischof Felix breite Zustimmung.

Begegnungen mit Menschen standen für Genn auch dieses Mal im Mittelpunkt. Die Visite des Bischofs im Anna-Katharinenstift war die dritte Station einer Serie von Besuchen in sozialen Einrichtungen, die Genn sich für dieses Jahr bewusst vorgenommen hatte. Der Bischof suchte das Gespräch, plauderte mit Bewohnern, Mitarbeitern und Verantwortlichen. "Sind Sie ein bisschen nervös", fragte Genn etwa die Messdienerinnen, die etwas unruhig wirkten, als er sich für die heilige Messe umzog. "Kaum", gab eine Bewohnerin im Ministrantengewand zurück.

Auch Einrichtungsleiterin Gisela Wiels-Heckmann und Verwaltungsleiter Josef Kuhlmann nutzten die Gelegenheit, mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen. Bei einem Gang über das Gelände zeigten sie ihm Gebäude, Werkstätten und Ländereien und erläuterten das Konzept des neuen Hauses. Ziel sei es, "den hier lebenden Menschen die Möglichkeit zu erhalten, im vertrauten Umfeld zu bleiben und ihnen einen Lebensraum zu bieten, der sich an individuellen Bedürfnissen orientiert", hörte Genn.

40 Menschen hatten diesen Lebensraum, das neue Haus Jakob, im Januar bezogen, aber den Segen Gottes hatte das neue Gebäude bislang nicht. Diesen Mangel glich Genn am Samstag aus. Nach einer kurzen Segnungsandacht im Treppenhaus tauchte der Bischof das Aspergil in den Weihwasserkübel, den Messdienerin Christiane Zimmermann bereit hielt und schritt, mit schwungvollen Bewegungen Weihwasser verteilend, durch die vier Wohngruppen des Neubaus: "Möge der Segen Gottes alle begleiten, die hier leben, arbeiten und ein und aus gehen" – Ein Wunsch, der etlichen Bewohnern ein freudiges Lächeln ins Gesicht zauberte.

Im Anna-Katharinenstift leben insgesamt rund 325 Menschen mit Behinderung entsprechend der eigenen Möglichkeiten: Manche auf dem Gelände in Wohngruppen, Einzelappartements oder Paarwohnungen, andere in ausgelagerten Wohnformen. Je nach Wunsch und Bedarf erhalten die Bewohner Anleitung, Hilfeleistungen oder Betreuung. Das Stift bietet Arbeitsmöglichkeiten in verschiedensten Tätigkeitsfeldern und Freizeitgestaltung, Kultur und Urlaube, Feste und Veranstaltungen. Es dient nicht zuletzt der Rehabilitation und Wiedereingliederung der Menschen.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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