Botschafter Heinrich Kreft kommt zum Internationalen Treffen von Sant‘Egidio

Die Einladung zum Internationalen Friedenstreffen nach Münster hat er sofort und gerne angenommen. Seit langem ist Dr. Heinrich Kreft der geistlichen Gemeinschaft Sant‘Egidio verbunden, deren Generalsekretär Cesare Zucconi ist ihm über die Jahre zum guten Freund geworden.

Ein Besuch in der Domstadt bietet dem deutschen Botschafter in Luxemburg aber auch die Gelegenheit, zu Hause vorbeizuschauen.

Trotz vieler diplomatischen Verpflichtungen hat der gebürtige Steinfurter den Kontakt in die Heimat nie abreißen lassen. Wenn er vom 10. bis 12. September zum Treffen von Sant‘Egidio nach Münster und Osnabrück kommt, übernachtet Kreft deshalb auch nicht wie die anderen hochrangigen Teilnehmer aus Kirche, Politik und Gesellschaft im Hotel, sondern zieht ins Gästezimmer bei Bruder und Familie in der Borghorster Bauerschaft Dumte.

Krefts erster Kontakt zur Gemeinschaft Sant‘Egidio war eher zufällig: "Ich war im Auswärtigen Amt zuständig für den interreligiösen und -kulturellen Dialog", erinnert er sich. Und da sich auch Sant‘Egidio um den Austausch der Religionen bemüht, baten Vertreter der geistlichen Bewegung ihn um Kooperationsmöglichkeiten und Partnerschaften. Inzwischen, sagt der Botschafter, unterstütze die Bundesrepublik verschiedene Projekte von Sant‘Egidio in Afrika.

2011 hat Kreft erstmals an einem Friedenstreffen der Laienbewegung teilgenommen. Auf München folgte Sarajevo: "Dort habe ich zum Thema Integration aus deutscher Perspektive gesprochen." 2013 flog er nach Italien. Das Treffen in Rom, der Stadt, in der die Gemeinschaft Sant‘Egidio gegründet wurde, hat den 59-Jährigen besonders stark beeindruckt: "Da waren so viele Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten, die sich engagiert und eingebracht haben." Dass die Mitglieder ihren Glauben nicht hinter verschlossenen Türen leben, sondern rausgehen und dort helfen, wo sie gebraucht werden - für den Botschafter vorbildlich: "Ihre Form der Frömmigkeit führt zu einem aktiven Tun." Das gefällt ihm.
Genauso wie die politischen Anliegen von Sant‘Egidio. Sie sind auch seine: Die Bekämpfung der Armut und das Bemühen um Frieden weltweit treiben Kreft beruflich und privat an. Der Diplomat lobt das erfolgreiche Engagement der geistlichen Gemeinschaft. Bei den Friedensverhandlungen unter anderem in Mosambik, im Libanon und in Guatemala habe Sant‘Egidio eine wichtige Rolle gespielt.

Als sein Freund, Generalsekretär Cesare Zucconi, ihn im vergangenen September in der Botschaft in Luxemburg besuchte und ihn zum Friedenstreffen nach Münster einlud, musste Heinrich Kreft nicht überlegen. Der Botschafter reichte direkt Urlaub ein – und "buchte" das Gästezimmer im Elternhaus.

Sant‘Egidio

Sant‘Egidio ist eine katholische Gemeinschaft mit Hauptsitz in Rom, wo sie 1968 von Andrea Riccardi gegründet wurde. Weltweit hat die Bewegung etwa 60.000 Mitglieder, die sich vor allem sozialen Projekten widmen. Der Einsatz für karitative Projekte in über 70 Ländern ist ebenso Grundlage des Engagements wie ein intensives Gebetsleben. Seit der Gründung und vor allem in Folge des ersten Weltfriedenstreffens in Assisi 1986 verstärkte Sant‘Egidio seinen politischen Einsatz in internationalen Krisengebieten. Vermittlungen bei Friedensverhandlungen, humanitäre Hilfen, präventive Maßnahmen und stabilisierende Projekte nach Kriegshandlungen gehören dazu. Die internationalen Treffen finden seither jährlich an wechselnden Orten statt. In Deutschland hat die Gemeinschaft etwa 5.000 Mitglieder. Ihren Sitz hat sie in Würzburg.

Weitere Informationen zum Programm des Internationalen Friedenstreffens von Sant’Egidio in Münster und Osnabrück gibt es im Internet unter www.bistum-muenster.de .

Bildunterschrift: Dr. Heinrich Kreft, deutscher Botschafter in Luxemburg und gebürtiger Steinfurter, kommt zum Internationalen Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant‘Egidio, das vom 10. bis 12. September in Münster und Osnabrück stattfindet.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 28.08.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.-de