„Es sind wichtige Themen, die gerade im unruhigen und unsicheren Alltagsgeschehen ihren Raum behalten müssen“, sagte Hospizkoordinatorin Dorothee Beutler zur Begrüßung. Das Forum richte sich an ehrenamtlich Mitarbeitende ebenso wie an die interessierte Öffentlichkeit. Moderiert wurde der Abend von Christoph Kepser, Chefredakteur von Antenne Niederrhein. Den Einstieg lieferte Daniel Bode, Koordinator der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) Region Nordrhein-Westfalen. Er erläuterte den komplexen Weg von der Feststellung des Hirntods bis zur Transplantation – inklusive Gesprächen mit Angehörigen, Organentnahme, Konservierung und Zuteilung durch Eurotransplant. Bode räumte mit gängigen Irrtümern auf: Es gebe keine feste Altersgrenze und nur wenige Ausschlusskriterien. Entscheidend sei eine klare Willensäußerung, schriftlich oder mündlich. „Treffen Sie eine Entscheidung – damit es nicht Ihre Angehörigen tun müssen“, appellierte Bode.
Im Anschluss diskutierten Professor Dr. Gert Gabriëls (Uniklinik Münster), Dr. Ronald Jelinski (Katholische Karl Leisner Einrichtungen), Daniel Bode und der 18-jährige Ole Schunk. Letzterer erhielt vor sechs Monaten eine neue Niere – mit 17, nach langer Dialysezeit. „Ich habe mich ständig krank gefühlt“, schilderte er. Heute gehe es ihm gut. Seiner Niere gab er den Namen Eckard. „Weil ich dadurch eine neue Chance auf Leben bekommen habe.“
Die Experten waren sich einig: Nur eine gesetzliche Widerspruchsregelung könne die Zahl der Spenden deutlich erhöhen – wie in vielen anderen europäischen Ländern. Fragen aus dem Publikum richteten sich unter anderem auf ethische Aspekte, die Hirntoddiagnostik und Verteilungsfragen. Eine begleitende Ausstellung ist noch bis zum 15. Mai im Katholischen Karl Leisner Klinikum – St. Antonius-Hospital in Kleve zu sehen.
Text: Claudia Gronewald