EFL im Kreis Warendorf veröffentlicht Jahresbericht

, Kreisdekanat Warendorf

Die Corona-Pandemie war auch im Jahr 2021 besonders für Menschen, die mit Kontaktbeschränkungen, Einsamkeit und Sorgen konfrontiert waren, eine Herausforderung. Dieses Fazit ziehen die vier Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Warendorf, die jetzt ihren Jahresbericht für das vergangene Jahr veröffentlicht haben. 

Die Mitglieder der regelmäßigen Fachteamsitzung: EFL-Beraterinnen und -Berater aus dem Kreis Warendorf zusammen mit Dr. Marianne Fleuter, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (3. Von links).

Die Mitglieder der regelmäßigen Fachteamsitzung: EFL-Beraterinnen und -Berater aus dem Kreis Warendorf zusammen mit Dr. Marianne Fleuter, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (3. Von links).

© EFL Kreis Warendorf

2.431 Beratungskontakte konnten 2021 verzeichnet werden, davon 31 Prozent Paar- und Familiengespräche, bei denen beide Partner oder andere Familienangehörige ihre Situation gemeinsam reflektieren und sich um eine Lösung bemühten. Insgesamt haben 804 Ratsuchende, davon 474 Frauen und 330 Männer, im vergangenen Jahr bei der Bewältigung einer schwierigen persönlichen Lebenssituation Hilfe in den Beratungsstellen in Ahlen, Beckum, Oelde und Warendorf gefunden. Den größten Anteil unter den Ratsuchenden hatten mit 57 Prozent die 30- bis 49-Jährigen.

Beratung in Präsenz konnte 2021 durchgängig angeboten werden

„Konflikte und Belastungen haben bei Einzelnen, aber auch in Familien zugenommen“, erklärt Petra Häder, Leiterin der Beratungsstellen in Oelde und Warendorf. Hinzu kämen weitere Unsicherheiten und Ängste, die durch die weltpolitische Veränderungen ausgelöst werden. Da sei es wichtig, zügig zu reagieren, wenn Ratsuchende sich melden. „Ein erster Beratungskontakt kam in mehr als der Hälfte der Fälle innerhalb der ersten zwei Wochen zustande“, betont Petra Häder. Als psychologischer Fachdienst des Bistums Münster ist es Aufgabe der EFL, Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, Krisen und Konflikten professionell zu beraten und in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. „Die Beratungen sind offen für alle Erwachsene, unabhängig von Familienstand, Religionszugehörigkeit, Nationalität und sexueller Orientierung“, ergänzt Petra Häder.

Dankbar sind die EFL-Mitarbeitenden im Kreis Warendorf, dass die persönliche Beratung in Präsenz im Jahr 2021 durchgängig aufrecht erhalten werden konnte. „Wir haben aber trotzdem weiter unsere Online-Beratung ausgebaut, um bedarfsgerecht den Anliegen der Menschen entgegenzukommen“, betont Sandra Middendorf, Leiterin der Beratungsstellen in Ahlen und Beckum. Regelmäßige Online-Sprechstunden in den Beratungsstellen oder Familienzentren würden den Ratsuchenden einen niedrigschwelligen Zugang zum Beratungsangebot ermöglichen. 

Gute Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen

Die Leiterinnen und ihre jeweiligen Teams sind dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern im psychosozialen, pastoralen, Jugendhilfe- und Gesundheitsbereich. So finden beispielsweise vier Mal im Jahr Fachteamsitzungen mit allen EFL-Mitarbeitenden im Kreisgebiet statt, bei denen diese ihre Fragen einbringen können, die bei laufenden Fällen entstehen. Fachberaterin ist Dr. Marianne Fleuter, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, tätig im Rochus-Hospital in Telgte. „Vor wenigen Tagen hat uns Dr. Fleuter näher über das Thema Psychopharmaka informiert, weil es für uns Beratende hilfreich ist, Indikationen und Nebenwirkungen zu kennen“, erklärt Petra Häder. 

Der Jahresbericht der EFL im Bistum Münster ist überschrieben mit „In Balance bleiben“. Neben Daten und Fakten finden die Leserinnen und Leser darin Geschichten und Interviews rund um die Themen Selbstfürsorge und Rituale, das Gleichgewicht in Paarbeziehungen, die Herausforderungen von Teamarbeit und vieles mehr. 

Der Jahresbericht 2021 „In Balance bleiben“ ist hier einsehbar.

Ann-Christin Ladermann