Beratende verstehen sich als Verbindungshelferinnen und -helfer

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

„In Verbindung bleiben zu sich selbst, zu anderen Menschen, in Organisationen, ist und bleibt eine stetige Herausforderung, insbesondere in Zeiten des Umbruchs, der Veränderung und der Ungewissheit“, heißt es im Vorwort des aktuellen Jahresberichts für das Jahr 2022 der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster (EFL), der jetzt erschienen ist. „Wir verstehen uns bei der EFL als ‚Verbindungshelferinnen und -helfer“, verdeutlicht Leiterin Andrea Stachon-Groth.

 Andrea Stachon-Groth (Leiterin der EFL im Bistum Münster) und Andrea Beer (Referat Rechnungswesen und Öffentlichkeitsarbeit der EFL

„In Verbindung bleiben“ – die unterschiedlichen Aspekte dieses Oberthemas im Laufe des Jahres 2022 in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster behandelt der jetzt erschienene Jahresbericht. Unser Bild zeigt (v.l.) Andrea Stachon-Groth (Leiterin der EFL im Bistum Münster) und Andrea Beer (Referat Rechnungswesen und Öffentlichkeitsarbeit der EFL im Bistum Münster).

© Bischöfliche Pressestelle/Jule Geppert

„In Verbindung bleiben“ Thema des EFL-Jahresberichts 2022

Und das gelte für ganz unterschiedliche Arten von Verbindung: „der zu mir selbst und meinen Wünschen und Bedürfnissen, der Verbindung in einer Partnerschaft, in der Familie oder im Freundeskreis“, sagt sie. Und auch die Verbindung zu Kirche und Glauben werde durch aktuelle Entwicklungen auf Bewährungsproben gestellt.

„Viele Menschen schaffen es angesichts der Belastungen und Herausforderungen, die auf sie einprasseln, nicht mehr, alleine die Verbindung zu ihren eigenen Ressourcen herzustellen und daraus die für den Alltag notwendige Kraft zu schöpfen“, ergänzt Andrea Beer, Referentin bei der EFL und erklärt weiter: „Angesichts der Nachwirkungen der Corona-Pandemie, des Kriegs in der Ukraine, der Klimakrise und zum Teil erheblicher wirtschaftlicher Mehrbelastungen haben psychische Belastungen zugenommen – das merken wir deutlich in unserem Beratungsalltag.“ Fast 12.000  Menschen haben im Jahr 2022 Rat und Unterstützung bei den bistumsweit 38 Beratungsstellen der EFL (32 im NRW-Teil des Bistums, 6 im Bischöflich Münsterschen Offizialat) gesucht und erfahren. Insgesamt sind 130 Beraterinnen und Berater bei der EFL tätig, unterstützt durch 28 Kolleginnen und Kollegen in den Sekretariaten. 

„Mit unseren Angeboten erreichen wir einen Querschnitt der Gesellschaft. Menschen, die zu uns kommen, stammen aus allen Schichten, Altersgruppen und Religionszugehörigkeiten“, verdeutlicht Stachon-Groth. Und genau das sei es, was – neben der hohen Fachlichkeit – die EFL ausmache: „Wir sind für alle Menschen da – gleich welcher Religion, welchen Alters oder welcher sexuellen Orientierung. Wir bieten ein niedrigschwelliges Angebot für alle, die inPartnerschafts-, Familien- und Lebenskrisen Hilfe benötigen.“

Der aktuelle Jahresbericht befasst sich mit den vielfältigen Verbindungsthemen, Zielgruppen und Angeboten der EFL. So geht es beispielsweise in einem Artikel um das Thema Kinderschutz und die Aufgabe der bei der EFL tätigen Kinderschutzfachkräfte. Denn auch wenn der Fokus der Arbeit der EFL die Verbindung der erwachsenen Ratsuchenden ist, sind in vielen Fällen auch minderjährige Kinder von den Krisen und Konflikten der Elternteile betroffen. 

Verbindung zu halten sowohl zu den aktuellen Beratungsmethoden und Forschungsergebnissen als auch untereinander, hat einen hohen Stellenwert für die Fachkräfte in der EFL. So fördert ein umfangreiches Fortbildungsangebot die Vernetzung und den internen Wissenstransfer. Auch das ist ein Thema des Jahresberichts.