Ein Sofa, ein Stehtisch und drei bis vier Ansprechpartner aus der Pfarrei – der Aufwand für die Aktion mit dem Titel „einfach nur sofa“ ist überschaubar. „Wir wollen nichts verkaufen, haben keine Flyer dabei, man muss nichts unterschrieben oder spenden“, sagt Hagemann. Den Mitgliedern des Pastoralteams und des Pfarreirates ist etwas anders wichtig: „Wir wollen uns als Kirchengemeinde nicht verschanzen, sondern präsent sein und dorthin gehen, wo die Menschen sind“, sagt Doris Weiß vom Pfarreirat St. Laurentius. Ihr ganz persönliches Anliegen: Kirche ein Gesicht geben. „Ich möchte den Menschen von meinem Glauben, von meiner Begeisterung für mein Tun erzählen.“
Der Wochenmarkt mit den vielen Verkaufsständen und den Menschen, die durch die Innenstadt schlendern, sei dafür der perfekte Ort. „Kirche findet nicht nur sonntags im Gottesdienst statt, sondern überall dort, wo Menschen miteinander ins Gespräch kommen, über das Leben, Gott und die Welt“, ist Weiß überzeugt und ergänzt: „Also auch auf dem Marktplatz in Warendorf.“
Ansprechbar sein, das hat für Ulrich Hagemann mit einer Haltung zu tun: „Da sein, absichtslos und ohne Hintergedanken“, verdeutlicht er. Die Verantwortlichen des Experiments „einfach nur sofa“ wollen ausprobieren, wie die Kirche mit Menschen in Kontakt kommen kann. „Dabei kann es um den Glauben gehen und auch darum, was man nicht glaubt“, sagt der Pastoralreferent. „Es ist uns wichtig, die Fragen, Sorgen und Nöte der Menschen zu hören. Und was sie denken, wenn sie ‚Kirche‘ hören. Oder ‚Glauben‘. Oder ‚Gott‘.“ Im Mittelpunkt stehe die Botschaft Gottes, die allen Menschen gelte – „auch denen, die mit der Institution Kirche nur selten oder gar nicht in Berührung kommen.“
Die Aktion „einfach nur sofa“ ist an fünf Samstagen jeweils von 10 bis 14 Uhr geplant: Am 30. Juni, 22. Juli, 18. August, 8. September und 29. September stehen die Verantwortlichen mit dem Sofa auf dem Marktplatz in der Warendorfer Innenstadt.
Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann