
In Kleingruppen tauschten sich die Haupt- und Ehrenamtlichen über das ISK aus, hier mit Michael Tuschewitzki (rechts).
© Bistum MünsterBei rund 25 Treffen haben Haupt- und Ehrenamtliche, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit, an dem Konzept gearbeitet. Begleitet und beraten wurden sie von Doris Eberhardt. „Von Anfang an war es Ihnen wichtig, dass das ISK einen praktischen Bezug hat“, lobte sie die Arbeit der Projektgruppe und zeigte sich überzeugt, dass es in der Pfarrei viele Menschen gebe, „die das Papier mit Leben füllen“. Ein Zeichen setze die Pfarrei außerdem mit der gewählten Form des Pfarrkonvents: „Sie sind gemeinsam auf dem Weg. Ein Schutzkonzept ist nur alltagstauglich, wenn es mit denen besprochen wird, die mit Schutzbefohlenen zu tun haben“, betonte sie.
In den zurückliegenden Monaten haben die Verantwortlichen eine Reihe von Regeln zur Gestaltung von Nähe und Distanz, Sprache und Wortwahl zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexualisierte Gewalt erarbeitet. Mit Leitfäden und Beschwerdewegen wurden Haupt- und Ehrenamtliche außerdem handlungssicher und sprachfähig gemacht, um Opfern von Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zur Seite stehen und sie bestmöglich unterstützen zu können. So wurde beispielsweise festgelegt, dass neben allen hauptamtlichen Mitarbeitern auch alle Ehrenamtlichen, die regelmäßig Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen, wenn sie ihre Aufgabe antreten. „Wir möchten unser Möglichstes tun, damit unsere Räume sichere Räume sind“, hob Michael Tuschewitzki hervor, Leiter des Offenen Kinder- und Jugendtreffs „Cross-Over".
Eröffnet hatte den Abend Michael Hummert, Dozent des Institutes für Sexualpädagogik in Münster, der unter anderem seit mehreren Jahren in der Präventionsarbeit des Bistum Münster tätig ist. „Wir halten eine Trendwende in den Händen“, sagte er mit Blick auf die 47-seitige Broschüre. Doch es reiche nicht aus, diese nur einmal durchzublättern. „Es geht um eine veränderte Haltung. Hingucken, darüber reden, sensibel sein“, erklärte er. Im Anschluss thematisierten die Haupt- und Ehrenamtlichen in Kleingruppen einzelne Aspekte des ISK und klärten offene Fragen mit den Mitgliedern der Projektgruppe.
Als Präventionsfachkräfte geschult und beauftragt worden sind Mirjam Mansur, Leiterin der Kindertagesstätte St. Erpho, und Michael Tuschewitzki. Darüber hinaus wird ein Präventionsausschuss das ISK stetig reflektieren und weiterentwickeln.
Ann-Christin Ladermann