„Es ist nicht normal, ausländerfeindlich zu sein“

, Bistum Münster

Die politischen Entwicklungen in Deutschland machen Stephan Orth Sorgen. „Wen oder was soll ich im Moment wählen?“, fragt sich der Theologe, der früher viele Jahre in Münster politisch aktiv war. Vor dem Hintergrund der Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und in Brandenburg spricht er in der neuen Folge von „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums Münster, mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann darüber, ob die Demokratie in Gefahr ist. Sie gehen den Fragen nach, ob die Kirche Wahlempfehlungen aussprechen sollte und was jede und jeder Einzelne tun kann, um die Demokratie zu stärken.

Politik sei am Ende nichts anderes als der Versuch, das Zusammenleben in einer Gesellschaft so zu gestalten, dass möglichst viele davon profitieren, betont Orth in der gut halbstündigen Folge. Sowohl im beruflichen Kontext als Schulseelsorger am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Münster-Hiltrup als auch im Privaten setzt er sich für ein gutes Miteinander ein – und macht sich stark, wenn ihm Hass und Hetze begegnen: „Es ist nicht normal, ausländerfeindlich zu sein, es ist auch nicht normal rassistische Gedanken oder gruppenbezogene menschenfeindliche Gedanken zu vertreten. Und ich glaube, das ist auch ganz wichtig, dass man das nicht normalisiert“, verdeutlicht Orth. 

Ihm ist es wichtig, in solchen Begegnungen sachlich zu bleiben, aber auch seine eigenen Grenzen wahrzunehmen und sich, sollte keine Besserung folgen, von der Person abzugrenzen. „Nächstenliebe ist kein Indikator dafür, dass man sich zerstören lassen muss. In der Bibel und im christlichen Glauben gibt es durchaus das Recht der Verteidigung und des Wehrens.“

Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Stephan Orth ist auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, Youtube und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.

Lotta Mausberg