Feierliche Einweihung der neuen Orgel in St. Jakobi Coesfeld
So ein Termin ist auch für Weihbischof Dieter Geerlings nicht alltäglich: In der Kirche St. Jakobi in Coesfeld hat er am 22. November die neue Haupt- und Nebenorgel eingeweiht.
"Orgelmusik steht für den Dienst am Menschen. Sie ist Begleiterin an den Knotenpunkten des Lebens", erläuterte der Weihbischof. Orgelmusik sei mit den Menschen bei der Taufe, Hochzeit und bis in den Tod hinein. "Die Orgel ist die Königin der Instrumente und das Gotteslob einer Gemeinde und eines Chores", sagte Geerlings.
Eine Spende von Lilly Ernsting und ihres bereits verstorbenen Ehemanns Kurt Ernsting, denen die St. Jakobi Kirche am Herzen liegt, ermöglichte die Errichtung der neuen Hauptorgel. Rund sechs Jahre sind seit den ersten Planungen vergangen. Die bisherige Orgel stammte aus den sechziger Jahren und war niemals vollendet worden. So fehlte es unter anderem an einigen der Grundstimmen.
Allerdings konnten die Orgelbauer auf dem Vorhandenen gut aufbauen. Von den 27 Registern des ursprünglichen Instrumentes übernahmen sie 20 in den Neubau. Ähnlich verfuhren sie mit den Pfeifen. 3.294 Pfeifen und 49 klingende Farben sorgen jetzt in der Kirche für ein breites musikalisches Spektrum. Eine Hauptorgel und eine neue Chororgel in einer Seitenempore sind die Glanzlichter der St. Jakobi-Orgel.
Die ersten Töne nach der Einsegnung entlockte der Diözesanbeauftragte für das Orgelwesen im Bistum Münster, Ulrich Grimpe, dem beeindruckenden Instrument. Wechselspiele zwischen kleiner Seitenorgel und Hauptinstrument erfüllten den frisch renovierten Kirchenraum mit einem mehrdimensionalen Klangerlebnis.
Weihbischof Dieter Geerlings ging auf die vielen Möglichkeiten des Instrumentes ein. "Wie man viele Situationen im eigenen Leben erfährt, so kann auch die Orgel die vielen Schattierungen mit ihren Tönen darstellen", sagte er, "Musik kann dem Menschen die Seele öffnen. Sie kann den Menschen in Bewegung bringen." Zudem dankte der Weihbischof allen Beteiligten und den Stiftern für das unermüdliche Engagement, ohne welches diese Orgelweihe nicht möglich geworden wäre.
Orgelbaumeister Manfred Sauer warf in seinem Geleitwort einen Blick zurück auf das Werden der neuen Orgel in St. Jakobi, das 2008 seinen Anfang nahm. Damals ging es um einen neuen Spieltisch sowie Verbesserungen an dem alten Instrument.
Doch es kristallisierte sich heraus, dass dieses in vielen technischen Bereichen erhebliche Verschleißerscheinungen aufwies. So fiel, nicht zuletzt durch die großzügige Spende der Familie Ernsting, der Entschluss zu einem umfangreichen Neubau unter Einbezug alter Bauteile.
"Welch wertvolles Geschenk eine Orgel ist, lässt sich aber nicht an einer Investitionssumme ablesen", erläuterte Pfarrdechant Johannes Arntz in seinem Grußwort, "vielmehr ist ihr Wert zu messen an der Möglichkeit, Menschen im Gottesdienst und bei geistlichen Konzerten innerlich anzusprechen und ihnen Ruhe, Besinnung und Meditation zu vermitteln."
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de