Frauenkörper und Mimiken im Kirchenfoyer

, Stadtdekanat Münster

Sie ziehen die Blicke der Passanten und Besucher auf sich – das hat Rupert König bereits nach einem Tag festgestellt. „Wir haben schon während des Aufbaus der Ausstellung erste Rückmeldungen zu den Motiven bekommen“, berichtet der Leiter des Kirchenfoyers am Lambertikirchplatz. Der weibliche Körper sowie ausdrucksstarke Gesichter – diese beiden Motive haben es Margarete Schylek besonders angetan. Die Pastoralreferentin der Pfarrei St. Liudger in Münster macht ihre künstlerische Leidenschaft erstmals öffentlich: Am Samstag, 25. Mai, wird ihre Ausstellung „Works“ im Kirchenfoyer eröffnet. 
 

Erstmals stellt Margarete Schylek (links) ihre Kunst öffentlich im Kirchenfoyer Münster aus. Mit ihr freuen sich (weiter von links) Astrid Dehe (Autorin), Monika Schwerdt-Zumkley und Markus Kortewille (beide Ehrenamtliche im Kunstkreis des Kirchenfoyers) sowie Rupert König (Leiter des Kirchenfoyers).

© Bistum Münster

„Als ich 15 Jahre alt war, habe ich eine künstlerische Ausbildung bei einem Grafikdesigner begonnen“, berichtet die heute 41-Jährige von ihren Anfängen. Perspektiven, Techniken, Strukturen: All das lernte sie bis zum Abitur – und entschied sich dennoch für einen anderen beruflichen Weg. „Ich habe ein breites Interesse an Themen und es ist ein Studium der Religionswissenschaft, Theologie und Alten Geschichte geworden“, blickt Margarete Schylek zurück. 

Der Liebe zur Kunst blieb sie treu, und so füllte diese im Laufe der Jahre viele Skizzenbücher. „Die Kunst ist mehr als nur ein Hobby für mich, sie ist ein Teil meines Leben, Leidenschaft und Passion“, sagt die Theologin, die in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten stets den Menschen stellt. Arbeiten aus 25 Jahren Schaffenszeit, deshalb auch der Titel „Works“, zeigt Margarete Schylek demnächst im Kirchenfoyer. „Anfangs habe ich eher skizzenhaft gemalt, die Arbeiten haben studienhaften Charakter“, erzählt sie und nennt ihre damals favorisierte Technik: das Zeichnen mit Kohle. Mit der Zeit sei immer mehr Farbe hinzugekommen: „Bei jüngeren Arbeiten sagt die Farbgebung manchmal mehr aus als die Linien.“ 

Manche von Schyleks Werken haben einen religiösen Charakter, einige tragen biographische Züge. „Ein Bild habe ich mit ‚Die Predigerin‘ überschrieben, bezogen auf meine Rolle im echten Leben, in dem ich gerne im Rahmen meiner Arbeit als Pastoralreferentin predige“, macht die 41-Jährige neugierig auf ihre Arbeiten. Auffällig ist das Motiv des Frauenkörpers, das Margarete Schylek gleich mehrfach in unterschiedlichen Ausführungen auf den Bildern im Kirchenfoyer zeigt, sowie Gesichter, darunter auch ein Selbstporträt: „Bei diesen Motiven entdecke ich den stärksten Bezug zu mir selbst, sie sind mit einer Art Unergründlichkeit verbunden.“

Die Vernissage findet am Samstag, 25. Mai, ab 19 Uhr im Kirchenfoyer statt. Die Autorin Astrid Dehe aus Münster hält eine Laudatio auf die Künstlerin, Frank Lienemann begleitet die Eröffnung mit dem Saxophon. Die Ausstellung kann bis Freitag, 5. Juli, im Kirchenfoyer besucht werden und zwar montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr. 

Ann-Christin Ladermann