Während Kröll, der einige Zeit in Rom gelebt hat und sich als perfekter Reiseführer entpuppt, die nächsten Punkte seiner Stadtführung plant, verteilen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Nordkreis Kleve im Schatten: Die Temperaturen liegen seit Beginn der Romreise tagsüber immer um die 40 Grad, trotz Sonnencreme, Kopfbedeckung und unzähligen Litern Wasser – das immerhin in Trinkwasserqualität aus vielen Brunnen überall in der Stadt quillt – ist jeder Schatten willkommen.
Die 15-jährige Nawooki aus Materborn ist zum ersten Mal in der Stadt: „Es ist ziemlich voll und warm“, erzählt sie lachend, „aber es gefällt mir sehr gut. Es ist schön, mit der ganzen Gruppe unterwegs zu sein.“ Dem stimmt die 14-jährige Johanna, ebenfalls aus Materborn, begeistert zu. „Man lernt viele neue Leute kennen, innerhalb der Gruppe, aber auch im Hotel oder in der Stadt, sogar aus anderen Ländern“, erzählt sie. Es sei ein „gewaltiges Gefühl“ gewesen zu sehen, wie viele Messdienerinnen und Messdiener es gibt. „Auf dem Petersplatz konnte man sehen, wie viele es sind und wie viele unseren Glauben teilen“, sagt Johanna. Die Stimmung sei gut gewesen, und das, obwohl die Klever Gruppe erst spät durch die Sicherheitskontrollen kam und nicht ganz vorne dabei war. Insgesamt hatten nach offiziellen Angaben rund 70.000 Menschen an der Audienz teilgenommen, darunter auch knapp 750 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Münster.
Daniela Nawrot-Heinen aus Hau ist als Begleiterin mit nach Rom gefahren. „Das ist anstrengend, ganz klar“, gibt sie zu, „aber es ist auch wunderschön. Obwohl wir so eine große Gruppe sind, gibt es einen tollen Zusammenhalt und wir haben viel erlebt. Es ist viel entspannter, als ich es mir vorgestellt habe.“ Ob Stadtführung mit Besichtigung des Forum Romanum, Gottesdienst im Petersdom oder ein Tag am Strand von Ostia, „es ist einfach Wahnsinn, das alles in dieser Gemeinschaft erleben zu dürfen“, sagt sie.
Dann setzt sich die niederrheinische Gruppe wie von Geisterhand wieder in Bewegung. Pastor Kröll ist zurück und die Stadtführung geht weiter. Die Heilige Treppe steht noch auf dem Programm, ebenso wie ein Besuch am Circus Maximus – vor der Gruppe liegen noch viele weitere Programmpunkte, bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wochenende wieder auf die Heimreise begeben.
Christian Breuer