Ghana-Reise: Bischof Genn besucht Mädchenschule in Tamale

, Bistum Münster

Es ist der erste größere Programmpunkt auf der Reise von Münsters Bischof Felix Genn nach Ghana: Am Vormittag des 13. Februar besucht er das St. Mary‘s Vocational Training Institute. Die 260 Schülerinnen der Mädchenschule bereiten dem Bischof mit lautstarkem Gesang und ausdrucksstarkem Tanz einen begeisternden Empfang. Aus Anlass des 40-jährigen Partnerschaftsjubiläums des Bistums Münster mit den fünf Bistümern im Norden Ghanas ist Bischof Genn derzeit dort zu Besuch.

Von der Ordensschwester und Schulleiterin Schwester Cynthia ließ sich Bischof Genn zeigen, mit welchem Schwerpunkt die Mädchenschule 1975 gegründet wurde: der Herstellung von Kleidung.

© Bistum Münster

Und er ist tief beeindruckt von der Schule: „Was ich großartig finde, ist die Förderung von jungen Frauen für das Leben und den Beruf“, sagt der Bischof. Die Schülerinnen werden vor allem in technischen Fächern unterrichtet. So ist etwa Solartechnik ein Unterrichtsfach, das den Schülerinnen ganz praktisch vermittelt, dass die Zukunft Ghanas bei der Energieversorgung noch sehr viel stärker in der Nutzung von Sonnenenergie liegen kann. Die Schule selbst versorgt sich schon heute mit Solarstrom. Die dafür notwendige Anlage wurde auch vom Bistum Münster mitfinanziert. Da passt es gut, dass auch Tamales Bischof Philip Naameh bei den kirchlichen Gebäuden des Bistums künftig verstärkt auf Solarenergie setzen möchte. Die Schule könnte dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. 

Ursprünglich sei die Mädchenschule 1975 mit dem Schwerpunkt auf der Herstellung von Kleidungsstücken gegründet worden, erläuterte die Ordensschwester und Schulleiterin Cynthia Anabire beim Besuch von Bischof Genn. Waren es zu Beginn gerade einmal fünf Schülerinnen, sind es heute 264, die von mehr als 30 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Nur rund ein Viertel der Schülerinnen sind katholisch, bei den Lehrern ist es etwa die Hälfte. Und der Plan sei, da machte Schwester Cynthia keinen Hehl draus, ein weiteres Wachstum der Schule.

Mit lautstarkem Gesang und ausdrucksstarkem Tanz wurde Münsters Bischof Felix Genn am 13. Februar im St. Mary‘s Vocational Training Institute in Tamale empfangen.

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Bischof Genn dankt Schwester Cynthia, der gesamten Lehrerschaft und den Schülerinnen nicht nur für den zu Herzen gehenden Empfang, sondern auch für die „Power“, mit der an dem Institut die Mädchenbildung vorangetrieben wird. „Wenn man zusammenarbeitet, kann man viel erreichen“, macht der Bischof Mut.

Zum Hintergrund: In der Partnerschaftsarbeit mit den nordghanaischen Bistümern engagieren sich im Bistum Münster aktuell Menschen in mehr als 35 Pfarreien und Einrichtungen. Ihr Bemühen um freundschaftliche Beziehungen mit Pfarreien in Nordghana hat das Ziel, Glaubenserfahrungen miteinander zu teilen, miteinander die Kultur des Anderen zu entdecken und am Leben der Anderen teilzuhaben. Diese partnerschaftlichen Beziehungen auf Gemeindeebene sind die lebendige Basis der Bistumspartnerschaft mit den nordghanaischen Partnerdiözesen.

Stephan Kronenburg