Gläubige machen sich auf den Weg zu Gott

Wer eine Wallfahrt unternimmt, ist buchstäblich unterwegs: auf seinem Weg, zu sich selbst und vor allem zu Gott.

Im Bistum Münster bietet die traditionell am 1. Mai 2014 beginnende Wallfahrtssaison dazu wieder reichlich Gelegenheit, denn bistumsweit gibt es 28 Wallfahrtsorte. Sie verzeichnen jährlich insgesamt rund 1,5 Millionen Pilgerinnen und Pilger.

"Wallfahren bewegt Menschen im wahrsten Sinne des Wortes", sagt Pfarrer Hans-Werner Dierkes. Er ist im Bistum Münster zuständig für die Wallfahrtsseelsorge und weiß um die heutige Vielfalt von Wallfahrten. So sind Pilgerinnen und Pilger zwar seltener in organisierter Form beispielsweise mit der Pfarrei oder dem Verband unterwegs, dafür aber zunehmend allein oder in kleinen, privaten Gruppen. Auch heißt pilgern nicht zwingend, dass man zu Fuß unterwegs ist. So gibt es unter anderem Kutschen- oder Traktorwallfahrten ebenso wie solche eigens für Motorrad- oder Wohnmobilfahrer. Busse, Fahrräder oder Inlineskates werden ebenfalls genutzt.

Der meistbesuchte Wallfahrtsort im Bistum ist das niederrheinische Kevelaer mit dem Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" und über 800.000 Pilgern pro Saison, unter anderem bei der Motorradwallfahrt, der Tamilenwallfahrt und der Bocholter Fußwallfahrt. In diesem Jahr könnte das Interesse noch größer sein, schließlich feiert der Wallfahrtsort das 150-jährige Weihejubiläum der Marienbasilika. Mit drei Schlägen an deren Pilgerportal und den in Deutsch, Lateinisch und Niederländisch gesprochenen Worten "Öffnet die Tore eures Herzens Christus, dem Erlöser" wird der Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Kardinal Woelki, die dortige Wallfahrtssaison am Donnerstag (1. Mai 2014) um 10 Uhr eröffnen. Sie steht im Jubiläumsjahr unter dem Leitgedanken "Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land".

Im Anschluss an die Eröffnung wird Kardinal Woelki ein festliches Pontifikalamt zelebrieren. Chor und Orchester der Marienbasilika werden dieses unter Leitung von Chordirektor Romano Giefer mit der "Festmesse in F-Dur" (op. 10a) von Karl Pembaur (1876 bis 1939) musikalisch gestalten. Zum Jubiläum der Pfarr- und Wallfahrtskirche werden unter anderem außerdem ein Festtriduum im Juli sowie eine Festwoche im Oktober stattfinden. Alle weiteren Infos dazu gibt es unter www.wallfahrt-kevelaer.de .

Mit rund 100.000 Pilgern rechnet 2014 wieder der Wallfahrtsort Telgte im Kreis Warendorf. Zu der Pietà in der Wallfahrtskapelle kommen jährlich etwa 8.000 bis 9.000 Menschen allein bei der Osnabrücker Wallfahrt im Juli. Eröffnen werden die Telgter die Saison mit einem Pontifikalamt, das am Samstag (26. April) Weihbischof Ludger Schepers aus dem Bistum Essen feiern wird.

Im oldenburgischen Teil des Bistums ist vor allem der Wallfahrtsort Bethen von Bedeutung. Auch dort werden rund 100.000 Pilger erwartet. Als Auftakt der Wallfahrtszeit könnte für Bethen Sonntag (4. Mai 2014) gelten, wenn gleich drei Wallfahrten den Ort besuchen werden: die Wallfahrt der KKV-Bezirksgemeinschaft Oldenburg, die 100. Emsteker Gemeindewallfahrt, bei der Weihbischof Heinrich Timmerevers ab 10.30 Uhr das Pilgeramt feiern wird, und die traditionsreiche Wallfahrt für Reiter und Kutschfahrer.

In Haltern am See, wo das "Halterner Kreuz" und auf dem Annaberg das Gnadenbild der "Mutter Anna" verehrt werden, rechnen die Verantwortlichen mit etwa 70.000 Wallfahrern. Die Saisoneröffnung findet dort am Samstag (3. Mai 2014) um 17 Uhr in St. Anna statt.

Das westmünsterländische Schöppingen-Eggerode mit dem Gnadenbild "Unserer Lieben Frau vom Himmelreich" geht für diese Saison von gut 40.000 Pilgern aus. Zum Pontifikalamt am Donnerstag (1. Mai 2014) um 10 Uhr wird Weihbischof Dieter Geerlings kommen. Höhepunkt der dortigen Wallfahrt ist die Marien-Festwoche im September.

Vor allem Einzelpilger streben nach Warendorf in die Laurentiuskirche zum dortigen Marienbildnis. Deshalb liegen hier keine genauen Zahlenangaben vor. Besonders viele Menschen sind allerdings alljährlich im Rahmen der traditionsreichen Festwoche zu Mariä Himmelfahrt im August vor Ort.

Neben den genannten gibt es im Bistum Münster viele weitere kleinere Wallfahrtsorte, beispielsweise Herzfeld bei Lippetal, Marienbaum bei Xanten, Stromberg bei Oelde, Südlohne bei Lohne, Kranenburg, Heek und Goch.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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