Die St.-Dionysius-Kirche sei ein „Leuchtturm“ für die Stadt, sagte der Bischof weiter – und musste zugeben, dass er die Bedeutung von „rechts“ und „links“ der Ems bis heute nicht wirklich verstanden habe. Für seinen Dienst sei dies auch weniger wichtig: „Weil ich für ganz Rheine Bischof sein möchte“, fügte Genn mit einem Schmunzeln hinzu.
Von Anfang an hätten in St. Dionysius Menschen gewirkt, die dem Evangelium ihr Gesicht haben geben wollen, schaute der Bischof in seiner Predigt zurück. St. Dionysius sei eine Urzelle der Christianisierung und Missionierung für die Region gewesen.
Miteinander, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, sei Auftrag und Anliegen der Christen seit Jahrhunderten. Darin spiegle sich wider: „Gott will mit uns kommunizieren und sich uns mitteilen mit der ganzen Kraft seiner Liebe“, betonte Genn.
Sendung und Auftrag der Kirche reichten weiter als der bloße Bau einer Kirche es symbolisiere, verdeutlichte der Bischof: „Vor allem sollen die Herzen der Menschen erreicht werden.“ Grundlegend für das Wirken der Kirche sei Jesus Christus selbst. Alle kirchlichen Veränderungen hätten Berechtigung und Zukunft, wenn sie sich an ihm als Fundament ausrichteten. Genn ging damit auf eine Gruppe der Reforminitiative „Maria 2.0“ ein, die ihn vor dem Einzug auf dem Kirchplatz mit Plakaten und Spruchbändern begrüßt hatte. Er nehme die Anliegen sehr wohl wahr, bat jedoch in seiner Predigt auch um Verständnis, dass er nicht alle Meinungen teile.
Zum Abschluss ermutigte der Bischof die Menschen in der Pfarrei St. Dionysius, im Gespräch zu bleiben, den Weg der Kirche vor Ort hoffnungsvoll und zuversichtlich weiterzugehen – in der Gewissheit: „Gott gibt uns nicht auf.“
Am Samstagabend, 10. Oktober, hatte Weihbischof Dr. Christoph Hegge mit einer Vesper in der Stadtkirche das Festwochenende fortgesetzt, das die Weihbischöfe Wilfried Theising (Offizialatsbezirk Oldenburg) und Rolf Lohmann (Niederrhein) am Freitagabend beziehungsweise Samstagmorgen mit Gottesdiensten eröffnet hatten.
Hegge feierte auch das Festhochamt am Sonntagmorgen mit. Der Weihbischof ist gebürtiger Rheinenser, die St.-Dionysius-Pfarrkirche seine Heimatkirche, in der er getauft wurde.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Pfarrer Thomas Lemanski die Gäste aus Münster begrüßt. 500 Jahre St. Dionysius seien auch 500 Jahre Glaubensgeschichte, so der leitende Pfarrer.
Gudrun Niewöhner