Internationales Sommerfest der Katholiken anderer Muttersprache

, Stadtdekanat Münster

Die St.-Pius-Kirche in Münster ist als Treffpunkt vieler Katholikinnen und Katholiken anderer Muttersprache ein Ort des internationalen und interkulturellen Zusammenlebens. Kinder und Erwachsene, die ursprünglich aus den Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, aus Ungarn und von den Philippinen stammen, sowie die Gemeindemitglieder des Kirchorts Edith Stein feiern dort ihre Gottesdienste und kommen zu Begegnungen zusammen. Nach zweijähriger Pause fand am 14. August wieder ein internationales Sommerfest statt. 

© Franz-Thomas Sonka

Bunt war das Bild, das sich in der St.-Pius-Kirche bot, vielfältig waren die Sprachen, die zu hören waren: Englisch und Französisch, Arabisch und Aramäisch, Igbo und andere regionale Sprachen Afrikas, Ungarisch, Tagalog und Deutsch. Das Fest begann mit einem gemeinsamen Gottesdienst, den der Bischöfliche Beauftragte, Weihbischof em. Dieter Geerlings, mit den Gemeinden feierte. 

In seiner Predigt würdigte er das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen, die in der Kirche zusammenkommen mit ihren unterschiedlichen Sprachen und Traditionen, ihren Riten und Formen, ihren verschiedenen geschichtlichen Erfahrungen: „Wir leben heute in einer Zeit großer Veränderungen. Sie betreffen nicht nur unsere kleine Welt hier, unsere Nachbarschaft. Sie betreffen unsere Länder, die Kontinente, ja den ganzen Globus. Ohne diese Veränderungen wäre niemand von uns jetzt hier.“ Vor mehreren Jahrzehnten sei ein solcher Gottesdienst nicht möglich gewesen, erklärte Geerlings. 

„Eine Kirche, viele Nationen. Weltkirche in der Nachbarschaft“: Das höre sich erst einmal sehr friedvoll an. Aber es stünden auch Veränderungen dahinter, die mit Krieg und Terror, mit Hunger und Flucht, oder einfach mit der Sorge um Lebensunterhalt und Zukunft zu tun hätten. Jeder bringe einen anderen Hintergrund mit, doch die gemeinsame Sicht verbinde. „Auch bei uns hier hat sich durch den Krieg in der Ukraine viel verändert. Die Politik muss neu ausgerichtet werden, auch das Verhältnis der Kirchen untereinander“, forderte der Weihbischof.

Das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen wie in St. Pius sei ein gutes Beispiel für die wahre Katholizität der Gläubigen: „Das Wort ‚katholisch‘ müssen wir weit bestimmen, wie es bereits das 2. Vatikanische Konzil getan hat“, sagte Geerlings und bezeichnete dies als Lebensidee für die ganze Welt, die aus der Erfahrung lebe, das ohne alle anderen in ihrer bleibenden Verschiedenheit gelungenes Leben, Leben in und aus dem Glauben nicht möglich sei.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das bunte Fest der Kulturen auf dem Kirchplatz und im Pfarrheim fortgesetzt mit Musik, Tanz und kulinarischen Spezialität aus den verschiedenen Ländern.