Jutta Rademacher kandidiert für Pfarreirat von Liebfrauen Bocholt
"Ich bin ein echtes Kind der Pfarrei", sagt Jutta Rademacher über sich. Zwar ist die 43-Jährige den Kinderschuhen längst entwachsen, der katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen in Bocholt aber ist sie immer noch eng verbunden.
Deshalb kandidiert sie dort nach zehn Jahren als Pfarrgemeinderatsvorsitzende nun für den Pfarreirat, der im Bistum Münster den Pfarrgemeinderat ablöst und im November erstmals gewählt werden wird.
Ihr ehrenamtlicher Weg war für Jutta Rademacher sozusagen vorgezeichnet. "Ich bin kirchlich sozialisiert, und meine ganze katholische Laufbahn hat hier stattgefunden", erzählt sie. Ihre Verbundenheit mit der katholischen Kirche im Allgemeinen und der Pfarrei im Besonderen sei "natürlich gewachsen. Ich war immer irgendwo aktiv, mein Gesicht war bekannt." Naheliegend also, dass die Pfarrei unter anderem sie anwarb, als vor rund zehn Jahren viele Pfarrgemeinderatsmitglieder nicht erneut kandidierten.
Die ausgebildete Erzieherin und Heilpädagogin sagte ja, "weil es zu meinem persönlichen Christsein gehört, dass ich meine Talente einbringe." Gelegenheit dazu bekam sie prompt, denn sie wurde nicht nur in den Pfarrgemeinderat gewählt, sondern auch sofort von dessen Mitgliedern zur Vorsitzenden bestimmt. "Sitzungen vorzubereiten und zu leiten, das kannte ich ja aus meinem Beruf", schildert Rademacher, die als Kindergartenleiterin arbeitet.
Mit diesen Vorkenntnissen startete sie – und lernte viel Neues dazu. "Wichtig war mir immer, alle Mitglieder des Pfarrgemeinderats im Blick zu behalten", betont sie. Gerade im Fusionsprozess, der aus vier Kirchengemeinden die heutige Liebfrauen-Pfarrei formte, sei es unverzichtbar gewesen, "jede Stimme zu hören und einen Konsens zu schaffen." Im Pfarrgemeinderat sei das gelungen. "Alle haben die gesamte Pfarrei im Blick", freut sich die Vorsitzende. Dennoch hält sie die Fusion unverändert für eines der Themen, die auch den Pfarreirat beschäftigen werden: "Denn in den Köpfen der Menschen ist sie noch nicht abgeschlossen."
Ein weiteres zentrales Zukunftsthema wird die Erarbeitung eines lokalen Pastoralplans sein, die das Bistum Münster den Pfarreiräten für die kommenden Jahre als Aufgabe stellt.. Jutta Rademacher sieht darin "eine Chance, unserer Pfarrei ein Gesicht zu geben, das viele Menschen anspricht." An diesem grundlegenden Ziel arbeitet sie nicht nur als Vorsitzende, sondern auch im Sachausschuss Liturgie und früher im Sachausschuss Jugend mit. "Ich glaube, dass man sich gerade als Vorsitzende auch in anderen Bereichen umsehen muss", begründet sie dieses breit angelegte Engagement.
Dass all das Zeit kostet, liegt auf der Hand. "Als während der Sommerferien keine Sitzungen stattfanden, war ich selbst erstaunt, wie viel Freiraum ich nach Feierabend hatte", erzählt Jutta Rademacher lachend. Sie investiert ihre Zeit aber gern und aus Überzeugung: "In meinem Ehrenamt kann ich mit Menschen arbeiten, die die selben Wertvorstellungen haben. Man kann Entwickler, Gestalter und Visionär sein, und man erschließt sich neue Perspektiven. Außerdem kriegt man viel mehr von dem vielfältigen Leben in der Pfarrei mit, als wenn man sie lediglich in den Gottesdiensten erlebt."
Mit diesen persönlichen Erfahrungen wirbt Jutta Rademacher auch um neue Kandidatinnen und Kandidaten für den Pfarreirat. "Es ist nicht leicht, in einer Pfarrei mit fast 17.000 Mitgliedern die verschiedenen Talente zu überblicken", sagt sie. Dennoch sei es das Ziel, "im Pfarreirat ein möglichst ein breites Spiegelbild der Pfarrei abzubilden."
Dabei merkt Jutta Rademacher nicht nur bei der Kandidatensuche, "dass die Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Arbeit schwieriger werden. Die Menschen wollen und können sich nicht mehr lange binden und engagieren sich eher in temporären Projekten." Für sie selbst steht dennoch fest: "Ich will mich weiter einbringen wie bisher." Denn eines habe sie im Pfarrgemeinderat gelernt: "Wenn man sich Herausforderungen gemeinsam stellt, kommt man auch zu einer Lösung. Und so macht Ehrenamt Spaß."
Informationen zu den Pfarreiratswahlen gibt es im Internet unter http://www.pgrwahl.de/bistum-muenster.html
Text: Bischöfliche Pressestelle
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