„Kindertageseinrichtungen sind als pastorale Orte für die lokale Kirchenentwicklung von zentraler Bedeutung“, sagt Bleimann, Leiter des Sachgebiets, und fügt als Erklärung an: „An wenigen anderen Orten von Kirche begegnen sich so viele Menschen mit unterschiedlichen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen sowie verschiedener Generationen so regelmäßig und über so einen langen Zeitraum.“
Die Kitas im Bistum Münster sind Lebensorte des Glaubens für Kinder und ihre Familien, betont Bleimann. Die Teams gehen ihrem Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag nach, indem sie ihre Arbeit vom christlichen Glauben leiten lassen.
Im Rahmen einer sogenannten Standortbegleitung unterstützen Bleimann und seine Kollegin Stefanie Auditor die Projektgruppen dabei, eigene Ziele in der Kita-Pastoral zu überdenken, situationsspezifische Konzepte zu entwickeln und diese dann selbstverständlich auch umzusetzen.
Zu Beginn der etwa einjährigen Projektphase tastete sich die Projektgruppe gemeinsam an das Thema Spiritualität heran: „Wie ist der Glaube in der Einrichtung verortet? Welche Rolle spielt der Glaube in den Familien – und welche bei den Mitarbeitenden selbst.“ Eine „Tiefenbohrung“, so die Erfahrung, die spannend ist, weil „viele sich im Alltag meist nicht bewusst damit beschäftigen“.
Den Kita-Teams ist die Vernetzung untereinander ein großes Anliegen. Beispielsweise um Themenreihen, Gottesdienstkonzepte, aber auch anderes Material wie Bücher und Spielsachen auszutauschen. Eine digitale Plattform, die von allen einsehbar ist, soll Überblick geben. Der Pastorale Raum als Entlastungsraum.
Die freiwerdenden Ressourcen wollen die Teams nutzen, um Neues auszuprobieren. Nicht jeder das Gleiche, sondern auf unterschiedlichen Feldern soll probiert werden, was gut für die Arbeit mit den Kindern und die Zusammenarbeit mit den Familien ist.
Das kirchliche Leben ist im Umbruch. Aber nicht nur die katholische Kirche wird sich verändern, auch werde es künftig anders sein, die Kinder und Eltern auf religiöser Ebene zu erreichen. Die Kita-Vertretungen, das wird in den Gesprächsrunden deutlich, wünschen sich feste, hauptamtliche Ansprechpersonen in den Pfarreien, die zu kirchlichen Festen und Aktionen in die Einrichtungen kommen – und diese mitgestalten. Auch würden sie gerne weiter an Fortbildungen zum „Kita – Lebensort des Glaubens“ teilnehmen.
Ziel, da sind sich alle einig, müsse es sein, den Kindern – und damit auch den Familien – einen Zugang zur Kirche zu ermöglichen.
Gudrun Niewöhner