Obwohl die meisten Teilnehmer schon längere Zeit als Küsterinnen und Küster arbeiten, bot ihnen der Gang einige ungewohnte Einblicke. Selbst ein Probesitzen auf dem Priestersitz im Beichtstuhl war dabei.
Bei der Unterrichtseinheit wies Röbel auf die zentrale Bedeutung des Altars hin. Als Hauptpunkt der Kirche solle er ausschließlich der Liturgie vorbehalten sein und nicht als Blumenständer oder Buchablage missbraucht werden, betonte er. Auch Handys oder Brillen hätten nichts darauf verloren. Neben dem Ambo und Tabernakel nahm sich Röbel vor allem Zeit für das Taufbecken und Taufutensilien wie die Wasserkanne, Ölbehälter und Taufkleid. „In der Taufe bekommen wir eine Würde, die uns nie wieder genommen werden kann“, erklärte er. Mit dem Chrisamöl, mit dem auch Könige gesalbt wurden, werde dem Täufling gezeigt, dass er ein Königskind Gottes sei.
Zum dritten Mal hatten das Bischöflich Münstersche Offizialat und die Katholische Akademie Stapelfeld zu einem solchen zweiwöchigen Kurs nach Stapelfeld eingeladen. Die erste Woche des Küsterkurses ist inzwischen abgeschlossen, die zweite findet im Februar statt. 13 Personen, darunter auch ein Küster aus dem nordrhein-westfälischen Teil der Diözese, nehmen an der Fortbildung teil. „Die Kollegen in Münster haben inzwischen unser Ausbildungssystem aus dem Offizialatsbezirk übernommen“, zeigte sich Röbel zufrieden.
Die Unterrichtseinheiten unter seiner Leitung und der von Dominik Blum, dem stellvertretenden Abteilungsleiter Seelsorge am Bischöflich Münsterschen Offizialat, beinhalteten alles, was ein Küster wissen muss: Gottesbilder in der Bibel und der Kunst, Liturgie, praktische Übungen mit einem Küster, Christussymbole und Kreuzdarstellungen, ein Besuch beim Goldschmied mit Tipps zur Pflege liturgischer Geräte, Sakramente und Taufutensilien, liturgische Bücher und Eucharistiefeier, Psalmen, Blumenschmuck und Dekoration, liturgische Gewänder, Kirchengebäude, Kirchenrecht, Kerzen und Wachs, Kirchenhierarchie und Kirchenmusik. Dazu gibt kommen praktische Übungen zum Bandschutz, eine schriftliche Hausarbeit und eine Abschlussprüfung.
Text: Ludger Heuer
Foto (Heuer): Pfarrer Dr. Marc Röbel erklärte den Teilnehmer des Küsterkurses die Bedeutung von Chrisamöl und Katechumenöl bei der Taufe.