Lavinia Dragos macht Ausbildung zur Kirchenmusikerin

, Stadtdekanat Münster

„Die Ausbildung zur Kirchenmusikerin ist ein Geschenk für mich.“ Die Freude und Dankbarkeit ist Lavinia Dragos ins Gesicht geschrieben. Die Konzertpianistin aus Münster ist von der Corona-Pandemie besonders betroffen, nur wenige Konzerte hat sie in den vergangenen Monaten geben können. Die gebürtige Rumänin nutzte die Zeit: Seit vergangenem November macht sie eine zweijährige C-Ausbildung zur Kirchenmusikerin, die das Bistum Münster jährlich anbietet und die die Teilnehmenden zum nebenberuflichen Dienst als Organist und Chorleiter befähigt. Im kommenden Kurs, der in Münster und Xanten im November beginnt, sind noch wenige Plätze frei.

Lavinia Dragos macht eine zweijährige C-Ausbildung zur Kirchenmusikerin.

© Bistum Münster

„Die Musik ist mein Leben“, sagt Lavinia Dragos, die Musik studiert hat und viele Jahre die internationale „Résonnance-Fondation“ mit Sitz in der Schweiz und unter anderem einer Niederlassung in Rumänien unterstützt und begleitet hat. Die Schule der Phänomenologie verfolgt die Mission, Musik an Orte der Solidarität wie Krankenhäuser, Altenheime oder Gefängnisse zu bringen. Seit 2017 lebt die 39-Jährige in Münster – zusammen mit ihrem Mann, einem griechisch-katholischen Priester, der die rumänische Gemeinde in Münster leitet und zudem das Seelsorgeteam in der Pfarrei St. Franziskus unterstützt. 

Lavinia Dragos ist mit der Kirche groß geworden. Die Kirchenmusik ist ihr jedoch erst in Deutschland so richtig begegnet, denn im rumänischen Gottesdienst ist nicht die Orgel, sondern der mehrstimmige Gesang wesentlicher Bestandteil der Liturgie. „Das ist während der Pandemie nicht möglich gewesen, deshalb habe ich mich immer selbst auf der Orgel begleitet“, blickt die Musikerin zurück. Doch der Wunsch, das Orgelspielen zu lernen, begleitete sie schon lang vor Corona. „Und dann habe ich Chance ergriffen“, sagt sie glücklich.

Der theoretische Part der Ausbildung findet freitagabends dreieinhalb Stunden lang in der Kirchenmusikschule in Münster statt. Neben Literaturspiel, Chorleitung, Liturgiegesang und Tonsatz/Gehörbildung trainieren die Schülerinnen und Schüler ihr Sprechen und Singen und lernen wichtige Ereignisse aus der Musikgeschichte sowie allgemeine Details zum Orgelbau. Praktisch wird es für Lavinia Dragos dann beim wöchentlichen Orgelunterricht bei Kirchenmusiker Michael Schmutte in der Herz-Jesu-Kirche.

Begleitet die Pianistin in ihrem Hauptberuf häufig ein ganzes Orchester oder wird selbst von einem solchen begleitet, lernt sie mit einem Mal ein Instrument, das in sich ein ganzes Orchester vereint. „Die Tasten kann ich spielen, aber die Orgel mit ihren Registern und dem Pedal ist so viel mehr und bietet unendlich viele Möglichkeiten“, ist Lavinia Dragos von der „Königin der Instrumente“ begeistert. Sie weiß, dass die Kirchenmusik in der katholischen Kirche einen großen Stellenwert hat. „Als Organistin oder Chorleiterin darf ich dazu beitragen, dass das, was sich in der Liturgie vollzieht, durch die Musik unterstrichen wird. Das fordert mich heraus und erfüllt mich gleichzeitig“, beschreibt Lavinia Dragos. Gerne möchte sie nach ihrem Abschluss der C-Ausbildung im Jahr 2022 die Pfarrei bei Gottesdiensten oder anderen Projekten an der Orgel begleiten. „Ich werde weiter viel üben und hoffentlich andere mit der Musik anstecken.“

Die neuen Ausbildungskurse des Bistums in Münster und Xanten starten im November. Voraussetzungen für die C-Ausbildung sind Fertigkeiten im Klavierspiel sowie eine gute Stimme und ein gutes Gehör. Informationen gibt es beim Referat Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, telefonisch unter 0251/495570 oder per Mail an .

Ann-Christin Ladermann