Der in Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) aufgewachsene Toppmöller wird bei seiner Ernennung 31 Jahre alt sein. Während des Studiums der katholischen Theologie – in der er derzeit promoviert – und der Psychologie in Münster arbeitete er nebenamtlich als Referent in der Katholischen LandvolkHochschule Oesede, in der Jugendbildungsstätte Haus „Maria Frieden“ in Rulle (beides Bistum Osnabrück) sowie im Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Osnabrück. Seit Februar 2016 leitet er an der Wasserburg Rindern mit einer Teilzeitstelle den Fachbereich Psychologie (Persönlichkeits-, Personal- und Organisationsentwicklung), Jugendliche und Junge Erwachsene, Bildungsurlaube. „Als ich hier 2016 angefangen habe, verzichteten sowohl das Bildungshaus als auch ich auf einen Teil der Stelle, damit ich Zeit in meine Promotion investieren konnte“, erinnert sich Toppmöller. Für diese Möglichkeit ist er seinem Vorgänger Kreiten noch heute dankbar.
Auf der Wasserburg Rindern arbeitet Toppmöller im „Qualitätszirkel“ mit, der sich mit dem Qualitätsmanagement des Hauses beschäftigt. Außerdem ist er Ansprechpartner für Bildung für nachhaltige Entwicklung und für Öffentlichkeitsarbeit. In letzterer Funktion hat Toppmöller das neue Corporate Design der Wasserburg Rindern mit entwickelt und gestaltet in Zusammenarbeit mit der Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Münster – das Träger der Wasserburg ist – einen neuen Internetauftritt. Ein größeres Projekt in jüngster Zeit war außerdem das Kulturangebot „Kultur erleben – die Welt verbinden“ mit jungen geflüchteten Erwachsenen, das dreimal stattgefunden hat.
Als persönliche Schwerpunkte bezeichnet Toppmöller seine ehrenamtliche Mitarbeit im Vorstand des Pfarreirates seiner Heimatpfarrei St. Willibrord Kleve. Ebenso leitet er aus dem Thema seiner Doktorarbeit – „Ehrenamtliche Gemeindeteams im Bistum Osnabrück – Akzeptanz, Optimierung und Zukunftsfähigkeit des Konzepts“ – Ansätze für seinen Beruf ab: „Die Wasserburg Rindern kann ein Zentrum für pastorale Entwicklung auf dem Land werden, das Pfarreien und Gemeinden am Niederrhein und darüber hinaus räumliche und personelle Ressourcen bereitstellt, damit diese sich mit der Umbruchsituation in der Kirche auseinandersetzen können.“ So könnten die Gremien, Seelsorgeteams und Bistum angesichts von immer weniger Hauptamtlichen und weniger Geld Lösungen für die Kirche vor Ort erarbeiten.
Der künftige Direktor verfolgt außerdem die Idee einer Zukunftswerkstatt. Dabei sollten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam eine Vision für das Profil der Einrichtung entwickeln. Denn dieses Profil muss aus Toppmöllers Sicht immer weiterentwickelt werden: „Als Bildungshaus in einer ländlichen Region, direkt an der niederländischen Grenze gilt es, die Tradition fortzusetzen, insbesondere die ländlichen Zielgruppen im Blick zu behalten und Themen grenzüberschreitend zu setzen.“
Nutzen möchte er dabei die Tatsache, dass Menschen mit unterschiedlicher Nähe und Distanz zur Kirche die Wasserburg besuchen. Bei allem, was die Kirche derzeit belaste, biete das die Chance, „Kirche auch als Ort des Dialogs, der Orientierung und der Ermutigung zu erfahren.“ In diesem Sinne müsse in einem kirchlichen Bildungszentrum wie der Wasserburg Rindern „die Frohe Botschaft unseres Glaubens auf unterschiedliche Weise spürbar werden.“ Wert legt Toppmöller außerdem auf gezieltes Marketing, das die Wasserburg Rindern als positive Marke etabliert, digitales Lernen und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen.
Einer der ersten Gratulanten des künftigen Direktors war Weihbischof Rolf Lohmann, der für den Niederrhein zuständig und Kuratoriumsvorsitzender ist. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, sagte Lohmann. Zugleich dankte er Kurt Kreiten für dessen langjähriges Engagement, das die Wasserburg Rindern zu dem gemacht habe, was sie heute sei.
Anke Lucht