missio-Weltmissionsmonat: Libanon und Syrien im Fokus

, Bistum Münster

„Was ich tue, ist eine Mission und eine Passion“, sagt Nayiri Arslanian. Die 39-Jährige Sozialarbeiterin aus der libanesischen Hauptstadt Beirut arbeitet in Frauen- und Mädchenschutzhäusern und bewahrt Frauen und Mädchen so vor Menschenhandel und Zwangsprostitution, Kinder- und Zwangsehen, Kinderarbeit und häuslicher Gewalt. Sie ist im Rahmen des Weltmissionsmonats des katholischen Hilfswerks missio Aachen vom 16. bis 22. Oktober im Bistum Münster zu Gast. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Ihr seid das Salz der Erde (Mt 5,13)“, besonders im Mittelpunkt stehen Christinnen und Christen im Libanon und Syrien.

Nayiri Arslanian lebt und arbeitet als Sozialarbeiterin in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Sie setzt sich besonders ein für Frauen und Mädchen und den Kampf gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Gewalt.

© missio

Carolin Therling freut sich darauf, ihren ersten missio-Weltmissionsmonat als missio-Diözesanbeauftragte des Bistums Münster zu begleiten.

© Bischöfliche Pressestelle/Thomas Mollen

Außerdem arbeitet Nayiri Arslanian in ihrer Heimat für „Talitha Kum“, das internationale Netzwerk von Ordensfrauen gegen Menschenhandel und Ausbeutung,  und ist Ansprechpartnerin der „Our Lady of Charity of Good Shepherd Sisters“ (Schwestern vom Guten Hirten) für den Libanon und Syrien. Der internationale Orden setzt sich in mehr als 70 Ländern für Frauen und Kinder ein, die von Gewalt betroffen sind. Ihre Mission ist es, die Rechte von Frauen und Kindern in Not oder prekären Situationen zu fördern und zu verteidigen und ihnen zu helfen, in einem gesunden Umfeld zu leben. „Wenn ich eine Frau dabei unterstütze, ihr Leben zum Besseren zu wenden, wenn ich ein Mädchen beschütze, und die dabei unterstütze, sich selbst wertzuschätzen und sie zu motivieren, ihre Ausbildung fortzusetzen, dann reicht es mir, jeden Tag mit Hoffnung erfüllt zu sein“, fasst Arslanian zusammen, was sie leistet.

„Wir freuen uns, dass wir mit Nayiri Arslanian einen ganz besonderen Gast bei uns begrüßen können“, sagt Carolin Therling, missio-Diözesanreferentin im Bistum Münster. „Sie widmet sich von ganzem Herzen bedürftigen Frauen und Mädchen im Libanon – das schließt ausdrücklich auch geflüchtete Frauen und Mädchen mit ein, die vor allem aus Syrien und Äthiopien in den Libanon kommen“, erklärt sie weiter. Arslanian habe sich bewusst dazu entschieden, im Libanon zu bleiben, auch wenn das Land wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich sehr erschüttert sei. „Das zeugt von großem Mut und großer Stärke. Sie glaubt daran, dass die Hilfe, die sie im kleinen leistet die Welt ein Stückchen besser macht. Damit ist sie ein Vorbild für uns alle“, betont Therling.

Entstanden ist der Kontakt des Bistums Münster zu Nayiri Arslanian über Judith Wüllhorst, Leiterin der Fachstelle Weltkirche und globale Zusammenarbeit. „Im Rahmen einer Reise haben sich die beiden persönlich kennengelernt. Nayiri Arslanians Engagement – das bereits mit dem Bob Pierce Prize für herausragende Leistungen im humanitären Dienst in Verbindung mit dem christlichen Zeugnis im ganzheitlichen Dienst ausgezeichnet wurde – beeindruckte sofort, und wir sind froh, dass wir sie als Gast für den missio-Weltmissionsmonat gewinnen konnten“, erklärt Carolin Therling, für die der diesjährige Weltmissionsmonat der erste als missio-Diözesanreferentin ist. „Ich freue mich, gleich im ersten Jahr eine so engagierte und mutige Frau wie Nayiri Arslanian begrüßen zu können. Ich glaube, dass sie mich und uns mit ihrer enormen Schaffenskraft und Motivation anstecken wird“, blickt sie voller Vorfreude auf die Tage im Oktober.

Und die haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Nayiri Arslanian wird zum Beispiel Schulen in Münster und Havixbeck besuchen, dort über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen berichten und mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen.

Wer Nayiri Arslanian live erleben und ihre Arbeit kennenlernen möchte, kann das bei den folgenden Veranstaltungen:

Am Montag, 16. Oktober, ist um 17 Uhr ein Vortrag mit anschließender Diskussion geplant im Café SpeCops am Aegidiimarkt in Münster. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Fachhochschule Münster, Fachschaft Sozialwesen und dem Streetworkprojekt Marischa, das seit seiner Gründung 2013 Menschen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, bei ihren Anliegen und Herausforderungen unterstützt. Die Veranstaltung wird live im Internet übertragen auf www.bistum-muenster.de, sowie auf dem YouTube- und Facebookkanal des Bistums.

Am Dienstag 17. Oktober, ist Nayiri Arslanian im Cinema und Kurbelkiste an der Warendorfer Straße 45 in Münster zu Gast. Ab 18 Uhr wird der libanesische Film „Capernaum – Stadt der Hoffnung“ gezeigt, im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu Diskussion und Gespräch. In dem Sozialdrama geht es um den zwölfjährigen Jungen Zain der in Beirut lebt und seine Eltern verklagt, weil sie ihn auf die Welt gebracht haben, obwohl sie sich nicht um ihn kümmern können. Ein Kind klagt seine Eltern an und mit ihnen eine ganze Gesellschaft, die solche Geschichten zulässt.

Unter dem Titel „Kämpferin gegen den Menschenhandel. Einsatz für Frauen und Mädchen im Libanon“ ist Nayiri Arslanian am Donnerstag, 19. Oktober, beim Caritasverband für die Diözese Münster zu Gast. Um 19.30 Uhr beginnt ihr Vortrag „Was ich tue, ist eine Mission und eine Passion.“ mit anschließender Diskussion. Nähere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.franz-hitze-haus.de/info/23-599. Auch diese Veranstaltung wird live im Internet übertragen auf www.bistum-muenster.de, sowie auf dem YouTube- und Facebookkanal des Bistums.

Der Besuch Nayiri Arslanians endet am 22. Oktober, dem Weltmissionssonntag. Sie wird den Gottesdienst mitgestalten und auch Pfarrer Dirk Bingener, Präsident missio Aachen, wird in Münster zu Gast sein. Der Gottesdienst aus der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster wird ab 11.30 Uhr ebenfalls online übertragen auf www.bistum-muenster.de, sowie auf dem YouTube- und Facebookkanal des Bistums.

Der Weltmissionssonntag ist die weltweit größte katholische Solidaritätsaktion. An diesem Tag wird in den Gottesdiensten in mehr als 100 Ländern eine Kollekte für die Seelsorge und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien gehalten. Im vergangenen Jahr sammelte das Bistum Münster rund 285.000 Euro. Der Gesamterlös von missio Aachen betrug 2,8 Millionen Euro. „Das ist tatsächliche Nächstenliebe, die wirkt und bleibt. Unsere Verbundenheit hilft. Ich bitte alle Gläubigen im Bistum Münster, auch in diesem Jahr an der Seite der Menschen und der Kirche im globalen Süden zu stehen. Wir dürfen die Menschen dort nicht vergessen“, sagt Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Diözesandirektor Weltkirche im Bistum Münster.

Mehr Informationen rund um den Weltmissionsmonat und den Weltmissionssonntag gibt es im Internet unter www.missio-hilft.de/wms