Nacht der offenen Kirchen im Kreis Kleve

Rund 50 Kirchen im Kreisdekanat Kleve und im Evangelischen Kirchenkreis Kleve haben in der Nacht zum Samstag, 25. Oktober, ihre Türen geöffnet.

Die Nacht der offenen Kirchen fand jetzt nach 2009 wieder am unteren Niederrhein statt und hatte zum Ziel,"Kirchen in all ihren Facetten erfahrbar zu machen", wie es im gemeinsam Grußwort des Kreisdekanates und des Kirchenkreises hieß. Denn, so formulierten Propst Johannes Mecking, Kreisdechant, und Hans-Joachim Wefers, Superintendent des Kirchenkreises: "Raum für Spiritualität und Nachdenken über unseren Glauben und unser Leben bleiben im Alltag oft auf der Strecke".

In vielen Kirchen standen deshalb Ruhe und Stille im Vordergrund, um die Gotteshäuser zu erleben. Aber auch das Kennenlernen der Kirche als Raum außerhalb der Gottesdienste war ein Ziel der Veranstaltung. In der Kirche St. Georg in Kapellen, einer von acht Kirchen der Gelderner Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena, wurde beides miteinander verbunden. Neugierige wurden zu einer Führung durch die Kirche geladen, um Dinge zu entdecken, die während einer Heiligen Messe nicht auffallen würden. Begleitet wurde die sachkundige Führung durch gemeinsames Singen und spirituelle Texte sowie eine Lichtinstallation.

In Kalkar widmete man sich derweil auch den kleinsten Kirchenbesuchern. In der Wisseler St.-Clemens-Kirche erkundeten die Jüngsten gemeinsam mit einer selbst gebastelten Kirchenmaus das Gebäude, während in der evangelischen Kirche Kinder und ihre Kuscheltiere zum Geschichten-Hören bei Kakao und Keksen eingeladen waren. "Kirche einmal mit anderen Sinnen erfahren" war das Motto der Mitglieder des Gemeinderates von St. Johannes Baptist in Wyler. Sie boten unter dem Titel "Geschmack an Gott finden" ein buntes Angebot biblischer Speisen an, die an 16 Station in der Kirche probiert werden konnten. "Wir sind nicht nur in der Küche recht experimentierfreudig. Und Kochen nach Rezepten oder Zutaten, die in Bibelstellen zu finden sind, war für uns alle eine gute Idee, einen ganz anderen Zugang zur Kirche zu finden", fasste Ilka Kropmannvom Gemeinderat zusammen. Pfarrer Christoph Scholten hatte geholfen, neben bekannten Stellen aus der Bibel, etwa dem Essen vom Baum der Erkenntnis oder der Hochzeit von Kana, weitere Stellen zu finden. "Theoretisch könnten wir hier in der Gemeinde über Jahre mit Hilfe der Bibel an diesem Themen-Tag weiterkochen", sagte Diakon Günter Gendritzki.

Unter den rund 50 Kirchen, die sich zur "Nacht der offenen Kirchen" im Kreisdekanat öffneten, war auch ein "Geburtstagskind", dass zugleich Sorgenkind ist. "Auf den Tag genau vor 235 Jahren wurde die evangelische Ostkirche in Pfalzdorf geweiht", berichtete Herbert Thissen, Mitglied des Fördervereins zum Erhalt der evangelischen Ostkirche. Das Gebäude sei als kleineres von zwei evangelischen Gotteshäusern in Pfalzdorf mehr und mehr in Vergessenheit geraten, bis eine Reihe von Pfalzdorfern durch die Baufälligkeit der Ostkirche und Gerüchte über ihren Verkauf aufgeschreckt wurden. "Seither ist es gelungen, das Bauwerk in vielen Bereichen zu renovieren, aber es gibt noch viel zu tun", sagte Thissen, "die Nacht der offenen Kirchen hilft uns aber, dieses kleine Kirchlein weiter in den Fokus der Menschen zu rücken und gleichzeitig, diesen Ort weiterhin so gut es geht mit Leben zu füllen".

Text: Bischöfliche Pressestelle
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