Dr. Judith Weber, Religionspädagogin und Leiterin der Abteilung Erwachsenenpastoral im Erzbistum Freiburg, führt als Referentin in den Ansatz ein. „Religionssensibilität drückt die Empfindungsfähigkeit des Menschen für Religion aus“, erklärt sie im Vorfeld. Der Ansatz solle dabei helfen, eine positive Grundlage zu schaffen, die es dem Kind genauso wie dem Mitarbeitenden ermöglicht, seinen Glauben zu entwickeln. Voraussetzung für eine religionssensible Bildung und Erziehung in Kitas sei die Wahrnehmung der Religion und Religiosität der Kinder. „Bei diesem Ansatz wird Bildung als Selbstbildung verstanden, als ein aktiver Prozess des Kindes, das seine innere Welt mit Hilfe der äußeren Welt konstruiert“, verdeutlicht Weber. Ausgangspunkt für die pädagogische Arbeit der Erzieher bilden die Themen und Interessen des Kindes.
Sechs Handlungsgrundsätze sollen den pädagogischen Fachkräften dabei helfen, jedem Kind und seiner Religion gerecht zu werden. So sollen die Erfahrungen und Gefühle der Kinder wahrgenommen, wertgeschätzt und begleitet werden. „Das Kind ist also der Ausgangspunkt religionssensibler Bildung“, betont Weber. Zugleich müsse die pädagogische Arbeit anhand der Normen und Werte der Einrichtung als Form religiöser Bildung begriffen werden. Ein weiterer Grundsatz beschreibt die Kita als religionssensiblen Lebens- und Erfahrungsraum, in dem besondere Anlässe wie Geburtstage, aber auch religiöse Feste miteinbezogen werden.
Aus Sicht der Religionspädagogin spielen auch die Eltern eine große Rolle in der religionssensiblen Erziehung, um die Prozesse des Kindes konstruktiv zu begleiten. Auf das Miteinander komme es an, betont sie: „Die Kindertageseinrichtung wird als Ort und Raum gesehen, an denen Eltern, Erzieherinnen und Kinder miteinander und voneinander lernen und niemandem etwas aufgedrängt wird.“
Eine Anmeldung zur Fortbildung am 3. März ist im Internet hier möglich.