Für die Führung durch die Ausstellung konnte Lothar Weichel, bis 2019 Schulleiter des Berufskollegs St. Michael, gewonnen werden. Dieser begrüßte die Schüler an einer ersten Station, an dem eine originale Kopie des Turiner Grabtuchs gezeigt wird, und lud sie dazu ein, sich eine eigene Meinung zu bilden. Denn die Texte der Heiligen Schrift zu Leiden und Kreuzigung Jesu Christi, wissenschaftliche Untersuchungen, traumatologische Erkenntnisse zum Grabtuch und historische Forschungen würden sich zur Annahme verdichten, das der „Mann auf dem Tuch“ Jesus von Nazareth sein könnte und dieses Tuch sein Leichnam umhüllte.
An weiteren vier Stationen, die mit insgesamt 25 Stelen, sieben Exponaten und eine dem Abdruck des Tuches entsprechenden Figur in Lebensgröße ausgestaltet sind, ließ Weichel die Geschichte des Turiner Grabtuchs lebendig werden. In der Fastenzeit und im Zugehen auf das Osterfest erfuhren die Schüler, die sich im Unterricht mit der Frage nach dem historischen Jesus Christus (Christologie) auseinandersetzen, wie sehr die Theologie bei der Spurensuche nach der Wahrheit auf die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaften angewiesen ist. Die sich daraus ergebende Spannung hat bislang 600 Besucherinnen und Besucher in die Ausstellung in der St.-Marien-Kirche gelockt, führte Weichel aus und zog damit ein positives Fazit, der noch bis zum 7. März geöffneten Präsentation.
Auch im Gedenken an den Jahrestags des Ukrainekriegs entzündeten die Schüler unter einem großen Holzkreuz – es stellt die letzte Station des Rundgangs dar – Kerzen.
Text: Berufskolleg St. Michael