
Bis zum Mittag schraubt Robert Beese in der Caritas-Werkstatt Lattenroste zusammen.
© Bischöfliche Pressestelle / Gudrun NiewöhnerSein Restsprachvermögen ist so gering, dass Robert Beese seine Stimme nicht wirklich nutzen kann. Jörg Strecke, Sozialarbeiter der Tectum Caritas Steinfurt am Standort Emsdetten, hilft deshalb beim Verständigen in Gebärdensprache.
Die Arbeit in der Werkstatt gibt dem 51-Jährigen Struktur. Und sie macht ihm Freude: „Die Kollegen zu treffen, ist mir wichtig.“ Als Gehörloser hat er wenig Kontakte, vor allem während der Corona-Pandemie war es oft schwierig für ihn. Ein- bis zweimal in der Woche kommt eine Betreuerin für drei Stunden. Sie hilft Robert Beese vor allem beim Einkaufen und nimmt sich Zeit zuzuhören.
Während die allermeisten seiner Kollegen den gesamten Arbeitstag in der Werkstatt verbringen und Lattenroste für eine große schwedische Möbelhauskette zusammenschrauben, verabschiedet sich Robert Beese nach dem Mittagessen – und radelt zu seinem Außenarbeitsplatz, einer Kindertageseinrichtung der Pfarrei St. Pankratius. Dort teilt er Essen aus, hält die Küche ordentlich und kümmert sich auch sonst um die Sauberkeit.
Das Leben in der Kita mit den vielen Mädchen und Jungen genießt er sehr: „Die Kinder sind neugierig und haben keine Berührungsängste.“ Das Normale, Unkomplizierte gefällt ihm. Mit Händen und Füßen klappt die Kommunikation irgendwie immer.
So ganz auf die Werkstatt verzichten möchte Robert Beese trotzdem nicht. Gerne nutzt er dort die zusätzlichen Angebote in den Pausen wie beispielsweise einen Erste-Hilfe-Kursus, an dem er teilgenommen hat. Oder er unterrichtet Hörende in Gebärdensprache. Gerade der Mix aus Kita und Werkstatt macht die Tage für ihn so abwechslungsreich und spannend.
In seiner Freizeit kickert der 51-Jährige leidenschaftlich gerne und trifft sich mit Freunden. Doch auch der Haushalt will gemacht werden. Und dass er das ohne große Hilfe fast allein gewuppt bekommt, darauf ist Robert Beese schon ein wenig stolz.