Pfarrbriefe erscheinen in Millionen-Auflage

Der Termin des Familiengottesdienstes, Veranstaltungsangebote, aktuelle Themen oder geistige Impulse: Wenn die katholische Kirche Menschen erreichen will, bieten die örtlichen Pfarrbriefe dafür eine gute Chance.

Denn sie sind das reichweitenstärkste Medium der Kirche in Deutschland. Das hat eine bundesweite Befragung von über 5.000 Pfarrämtern bestätigt, die das Internetportal Pfarrbriefservice.de mit der MDG Medien-Dienstleistung GmbH Anfang 2014 im Auftrag des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) durchgeführt hat. Auch Pfarreien aus dem Bistum Münster haben sich daran beteiligt.

Die Ergebnisse wurden jüngst auf der Bundeskonferenz vor den Vertretern der 23 Mitgliedsbistümer von Pfarrbriefservice.de präsentiert. "Erstmals liegen zur Pfarrbriefarbeit in Deutschland und zum kostenfreien Dienstleistungsangebot von Pfarrbriefservice.de belastbare Zahlen vor", freute sich Johannes Simon, Leiter von Pfarrbriefservice.de.

Pfarrbriefservice.de ist eine Internetplattform im deutschsprachigen Raum. Sie bietet Materialien und Anregungen für Pfarrbrief und kirchliche Öffentlichkeitsarbeit kostenfrei zum Herunterladen an. Hinter Pfarrbriefservice.de steht eine Initiative von 23 deutschen Bistümern – inklusive des Bistums Münster – und des Erzbistums Luxemburg, unterstützt vom Bereich Kirche und Gesellschaft im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Laut Thomas Rinklake vom Sozialforschungsunternehmen xit (Nürnberg) kommen alle Pfarrbriefe in Deutschland auf eine Gesamtauflage von 6,6 Millionen bis 7,5 Millionen pro Ausgabe. Sie erreichen laut Umfrage zwei Drittel der Katholiken. Die Umfrage hat des Weiteren ergeben, dass 88 Prozent der Pfarrgemeinden mehrmals im Jahr einen Pfarrbrief erstellen, der – anders als die reine Gottesdienstordnung – magazinähnlich gestaltet ist.

Im Bistum Münster beteiligten sich 67 der angefragten Redaktionen, was einer Rücklaufquote von 22,7 Prozent entspricht. Bei der Verteilung überwiegt demnach für die Gottesdienstordnung die Auslage in der Kirche mit 94,9 Prozent, für den Pfarrbrief die kostenfreie Verteilung an alle katholischen Haushalte mit 54,7 Prozent beziehungsweise die Auslage in der Kirche mit 67,2 Prozent. 73,4 Prozent der Pfarrbriefe erscheinen im DIN A5 Hochformat (gegenüber 79 Prozent bundesweit). 45 Prozent von ihnen widmen sich einem Schwerpunktthema (49,4 Prozent bundesweit). Außerdem beinhalten sie mehrheitlich regelmäßige Ankündigungen (85,9 Prozent) und Rückblicke (71,9 Prozent) sowie Kinderseiten (46,9 Prozent).

Eher wenig genutzt werden – noch – die neuen Medien. Zwar veröffentlichen im Bistum Münster 83,6 Prozent der befragten Redaktionen ihren Pfarrbrief als pdf-Datei auf der eigenen Website. Auftritte beispielsweise bei Facebook oder die Verbreitung des Pfarrbriefs als App für das Smartphone sind aber mit 22,4 beziehungsweise 11,9 Prozent eher die Ausnahme.

81,3 Prozent der Pfarrbriefe im Bistum Münster werden laut Umfrage von einem Team erstellt, das im Schnitt fünf Personen umfasst, darunter eine hauptamtliche. Dies entspricht dem bundesweiten Wert. Rund zwei Drittel der Redakteurinnen und Redakteure haben sich die nötigen Kenntnisse für die Pfarrbriefarbeit selbst angeeignet.

Diesen Ehrenamtlichen die Arbeit zu erleichtern, sieht Pfarrbriefservice.de denn auch als seine Aufgabe. "Nur ein knappes Viertel der Befragten hat noch nie mit unseren kostenfreien Materialien gearbeitet", fasste Simon die Resonanz zusammen, "aufs Ganze betrachtet bekommen wir sehr viel Lob und Anerkennung. Die Nutzer bestätigen eine Erleichterung ihrer Arbeit." Begehrt seien vor allem Bilder und Texte sowie die Bausteine der Monatsthemen und für die Kinderseite. Die aus der Umfrage hervorgegangenen Verbesserungsvorschläge für die Suche und die Darstellung der Materialien sollten bei der anstehenden technischen Anpassung des Internetportals berücksichtigt werden.

Für das Bistum Münster bewertete der Leiter der Abteilung "Medien und Öffentlichkeitsarbeit", Dr. Stephan Kronenburg, die Umfrageergebnisse als sehr aussagekräftig: "Oft totgesagt, zeigen die Zahlen doch, welch wichtiges Medium der Pfarrbrief für die Kommunikation vor Ort ist." Es sei großartig, dass sich so viele Ehrenamtliche für dieses Medium engagierten, und es sei beeindruckend, zu sehen, welch hohe Qualität viele Pfarrbriefe im Bistum Münster schon heute erreichten.

Dass der Umfrage zufolge 59,3 Prozent der Pfarrverbünde einen gemeinsamen Pfarrbrief herausgeben, bezeichnete Kronenburg als wertvoll: "In Zeiten, in denen die Pfarreien größer werden, stiften gemeinsame Medien gemeinsame Identität. Und das gelingt besonders gut, wenn Redakteure vor Ort für Leser vor Ort schreiben." Im Blick auf die Zukunft gelte es, die kirchliche Kommunikation an der Basis noch weiter zu stärken und auszubauen. Vor diesem Hintergrund biete die Abteilung "Medien und Öffentlichkeitsarbeit" im Bistum Münster den Redaktionen bei Bedarf gerne gezielte Unterstützung an, beispielsweise auch im Blick auf die Frage, wie neue Medien noch besser genutzt werden könnten.

Weitere Informationen zum Pfarrbriefservice und zur Umfrage gibt es unter www.pfarrbriefservice.de .

Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de