Pfarrei Liebfrauen-Überwasser verabschiedet Schutzkonzept

, Stadtdekanat Münster

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen hat in der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser in Münster oberste Priorität. Ein Arbeitskreis aus Haupt- und Ehrenamtlichen hat deshalb ein Institutionelles Schutzkonzept (ISK) erarbeitet, zu dessen Erstellung das Bistum Münster alle Pfarreien und Einrichtungen verpflichtet hat. „Wir stellen uns der Verantwortung, das Mögliche gegen sexualisierte Gewalt im Besonderen gegen Kinder und Jugendliche oder schutzbedürftige Erwachsene zu tun“, erklärt Pfarrer André Sühling. Das Konzept sei dabei keineswegs in Stein gemeißelt. „Es wird fortgeschrieben werden, weil es immer wieder notwendig sein wird, den Blick für grenzverletzendes Verhalten und sexualisierte Gewalt zu schärfen.“ 

Verabschiedeten am 12. April das Institutionelle Schutzkonzept der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser in Münster: (von links) von links: André Sühling (Pfarrer), Doris Hoeter (Verbundleitung), Stefan Scholtyssek (Pastoralreferent/Präventionsfachkraft), Carolina Pott (Sozialpädagogin//Präventionsfachkraft), Maria Albrecht (Pfarreirat), Yanti Stroetmann (Kirchenvorstand), Johannes Norpoth (Kirchenvorstand) und Thomas Mayr (Diakon/Pfarreirat). Es fehlen Johannes Grohs (Jugendleiter), Annalena Pruhs (Jugendleiterin/Pfarreirat), Stephanie Fark (Leitung Offener Treff Nienberge)

© Pfarrei Liebfrauen-Überwasser

Damit die Pfarrei und die Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sichere und lebendige Orte sind, haben die Beteiligten auf knapp 30 Seiten Maßnahmen festgelegt, die das Risiko sexualisierter Gewalt senken. So müssen beispielswiese neben allen hauptamtlichen Mitarbeitern auch alle Ehrenamtlichen, die regelmäßig Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen, wenn sie ihre Aufgabe antreten. Ebenso müssen alle Engagierten regelmäßig an Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt teilnehmen. Im Herzstück des Konzeptes, dem Verhaltenskodex, haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe zudem Regeln zur Gestaltung von Nähe und Distanz sowie Sprache und Wortwahl zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Mit Leitfäden und Beschwerdewegen werden Haupt- und Ehrenamtliche handlungssicher und sprachfähig gemacht, um Opfern von Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zur Seite stehen und sie bestmöglich unterstützen zu können. 

Pastoralreferent Stefan Scholtyssek freut es besonders, dass sich viele Gruppen, Verbände und Einrichtungen aus der Pfarrei am ISK beteiligt haben: „Wir sind auf die Kindergärten, Jugendgruppen, die Gremien und viele weitere Engagierte zugegangen und haben mit ihnen gemeinsam überlegt, was für ein Miteinander wichtig ist.“ Gemeinsam seien eventuelle Schwachstellen herausgearbeitet, der derzeitige Stand beim Thema Prävention sexualisierter Gewalt benannt und Maßnahmen überlegt worden, damit sich alle Kinder und Jugendlichen in der Pfarrei wohlfühlen können. 

Für die Mitglieder des Arbeitskreises ist klar, dass das ISK Teil eines Prozess ist, mit dem ein neues Bewusstsein entwickelt und eine Sensibilität geschaffen werden muss: „Unserer Pfarrei und der Gesellschaft muss es gelingen, einen neuen ‚Ist-Zustand‘ zu erreichen, in dem keine Grenzen verletzt und Straftäterinnen und Straftäter nicht geschützt werden können.“

Als Präventionsfachkräfte geschult und beauftragt worden sind Stefan Scholtyssek und Carolina Pott, Sozialpädagogin in der Kita St. Theresia. Die beiden Pfarreivertreter werden künftig darauf achten, dass das ISK weiterentwickelt wird.

Ann-Christin Ladermann