Pilotprojekt Respekt nun auch in Dülmen vor Ort
Eine feste Anlaufstelle des Pilotprojekts "Respekt" mit offenem Begegnungs- und Beratungsbereich ist in Dülmen eröffnet worden. Darüber hinaus wird ein mobiles Angebot installiert, das die aufsuchende Arbeit unterstützt und niedrigschwellige Angebote wie Café, Aktivitäten und Beratung bietet.
Ziel ist es, schwer erreichbare Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen aufmerksam zu machen, sie zu unterstützen und auf den Weg in Bildungsprozesse, in Maßnahmen der Arbeitsförderung, in Ausbildung oder Arbeit zu holen.
Das neue Pilotprogramm "Respekt" wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Herbst 2015 initiiert. Maßgeblichen Anteil an der Umsetzung hat Karl Schiewerling, Mitglied des Bundestages (MdB). Der Abgeordnete hatte sich über viele Jahre für ein solches Förderinstrument stark gemacht und kämpft jetzt dafür, die Förderung auch gesetzlich abzusichern. Damit gäbe es für diese jungen Menschen über das Pilotprojekt hinaus eine langfristig angelegte Förderung. "Wir reden von jungen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen abgetaucht sind und von unseren sozialen Netzen nicht mehr aufgefangen werden", sagt Schiewerling. "Auch wer mehr Unterstützung benötigt, verdient eine Chance, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Bildung und Ausbildung sind dabei zentral." Im Fokus von "Respekt" steht daher die Integration in den Arbeitsmarkt.
Das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster GmbH ist eines von bundesweit insgesamt 18 Pilotprojektträgern, die das Ministerium bis zum 31. Dezember 2017 unterstützt. Als einziges Projekt im ländlichen Raum wird "Respekt – Mach‘ dein Ding!" nach und nach in den Orten Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen, Nottuln und im Mittelzentrum Münster an den Start gehen.
In Dülmen stehen als Ansprechpartner Ebru Bekci, Michael J. Herten und Miriam Wedekind zur Verfügung. "Das Respekt Team Dülmen versteht sich als Ergänzung der bestehenden guten Hilfestrukturen. Unsere Arbeit beginnt kurzfristig, ohne vorherige, meist langwierige Antragstellung", erläutert Miriam Wedekind. "Wir sehen uns als zusätzliches Angebot, das zur Zeit keinem Rechtskreis zugeordnet ist. Somit können wir die Unterstützung leisten, die den vorhandenen Strukturen aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich ist", ergänzt Michael Herten.
Aus früheren Tätigkeiten in verschiedenen Aufgabenfeldern der Sozialarbeit bringen die studierten Sozialarbeiterinnen und der Sozialarbeiter viele Erfahrungen und Kenntnisse für die Arbeit im Projekt "Respekt" mit. Im Pressegespräch erläuterten die drei Teammitglieder anhand von Praxisbeispielen das Konzept ihrer Herangehensweise, das den jungen Menschen mit seinen Fähigkeiten und Talenten in den Mittelpunkt stellt. Ebru Bekci: "Aufgrund der offenen Arbeitsweise, das heißt ohne zwingend vorgegebenes Ziel, können wir auf die individuellen Bedürfnisse der jungen Menschen eingehen. Das ermöglicht uns auch, die Lebensplanungen der Klienten bei der Erarbeitung von Lebenszielen zu berücksichtigen."
Um junge Menschen, die sich als Teilnehmer des Projektes herausstellen, zu erreichen und Kontakte herzustellen, wird in Dülmen ein "Frühstück zum Wochenstart" angeboten und als Anlaufstelle in den Begegnungsraum am Standort Dülmen in der Münsterstraße 54 führt. "Durch niedrigschwellige Angebote ermöglichen wir gegenseitiges Kennenlernen, aus denen eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung zu den jungen Menschen aufgebaut werden kann", sagt Projektleiterin Andrea Arndt. "Mit diesem Projekt haben die Teilnehmer die Chance, sich langfristig in vielfältiger und individueller Weise auf ihren Weg in ein selbstbestimmtes Berufsleben begleiten zu lassen." Berichte des Teams von ersten Erfahrungen mit Teilnehmern und von den vermehrten Anfragen durch verschiedene Netzwerkpartner zeigen die Notwendigkeit des Bedarfs auch im ländlichen Raum.
Das Team in Dülmen ist telefonisch erreichbar unter Tel. 02594/7893128. Informationen zu "Respekt" erteilt auch Projektleiterin Andrea Arndt, Tel. 02541/803-463, E-Mail: arndt[at]kolping-ms.de.
Bildunterschrift: Sie stellten das Projekt in Dülmen vor: (von links) Karl Eisenbarth (Kiwo Jugendhilfe), Heinrich Bolle (Alexianer Martinistift), Thomas Bleiker (Jobcenter), MdB Karl Schiewerling, Max Benda (Agentur für Arbeit), Andrea Arndt (Projektleitung), Michael Herten, Miriam Wedekind, Ebru Bekci (Team "Respekt"), Markus Brambrink (CDU Stadtverband Dülmen), Lisa Stremlau (Bürgermeisterin Stadt Dülmen) und Herbert Wies (Stadt Dülmen).
Text: Bischöfliche Pressestelle/04.08.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de